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Was ist denn da los? Bonifatius-Statue im Fritzlarer Ortsteil Geismar verschwunden

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Von: Daniel Seeger

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Marco Martin kümmert sich im „Kosmetiksalon“ um den Geismarer Bonifatius.
Marco Martin kümmert sich im „Kosmetiksalon“ um den Geismarer Bonifatius. © Daniel Seeger

Großes Rätseln gab es im Fritzlarer Stadtteil Geismar, als humorvoll auf Facebook verkündet wurde, dass die Bonifatius-Statue aus dem Dorf verschwunden sei. Die Erklärung dafür überrascht.

Geismar – Ein Beitrag der Facebook-Seite „1300 Jahre Geismar“ gibt derzeit vielen Geismarern ein Rätsel auf. „Wir vermissen einen besonderen Mitbürger unseres Dorfes“, heißt es dort. Ein Bild zeigt einen Plastikkorb, der auf einem abgedeckten Brunnen liegt. Von „Boni“ fehle jede Spur. Man sei für sachdienliche Hinweise sehr dankbar. Was ist denn da los?

Bonifatius beim Kosmetiker? Geismarer rätseln um den Verbleib

Die Geismarer jedenfalls werden nicht müde, zu spekulieren, was mit der Statue aus Holz passiert sein könnte, die den christlichen Missionar Bonifatius aus dem 8. Jahrhundert zeigt: „Meine Tochter vermutet, dass es nur jemand aus der großen Stadt gewesen sein kann“, schreibt etwa ein Nutzer. Eine andere Kommentatorin wird etwas konkreter: „Ist bestimmt bei einer guten Kosmetikerin oder einem guten Kosmetiker. Habe die Entführer in Richtung Riedwiesen gehen sehen.“

Licht ins Dunkel bringen kann der Geismarer Michael Döring. „Gestohlen wurde die Statue nicht“, versichert er. Mit der Vermutung, dass Bonifatius beim Kosmetiker sei, lag die Geismarerin in ihrem Facebook-Kommentar aber nicht ganz falsch. Tatsächlich wird die Statue nämlich gerade in einer Scheune bearbeitet.

Geismarer feiern großes Jubiläum in 2023 - das ist eng mit Bonifatius verknüpft

Anlass ist das Jubiläum, das das Dorf nur wenige Kilometer vor den Toren der Kernstadt, in diesem Jahr feiert. Ganze 1300 Jahre ist es her, als in Geismars unmittelbarer Nähe die Donareiche vom Missionar Bonifatius gefällt worden sein soll. Der Baum soll dem germanischen Gott Donar geweiht gewesen sein.

Seit dem Jahr 1996 steht die Statue, die aus einem einzigen Baumstamm gefertigt ist, in Geismar, berichtet Döring – ein Jahr früher, als die Bonifatius-Statue auf dem Domplatz in der Kernstadt. „Unser Facebook-Beitrag über den verschwundenen Bonifatius wurde fleißig geteilt, manche glaubten wohl auch tatsächlich, dass die Statue gestohlen wurde.“ Dabei sei der Beitrag bewusst humorvoll formuliert gewesen. Und die meisten der Kommentatoren auf Facebook nahmen das Ganze auch mit Humor. „Ich wurde im Ort angesprochen, ob ich wüsste, wo die Statue hin ist, aber verraten habe ich nichts“, sagt Marco Martin. Seine Scheune dient nun als Schönheitssalon für „Boni“.

Bonifatius-Statue: Geismarer verspricht weitere „Überraschung“

„Wer weiß, ob die Statue nicht demnächst noch mal für eine Überraschung gut sein wird“, kündigt Döring mit einem Augenzwinkern an. Verraten will der Geismarer aber noch nichts. Fest steht, dass die Holzfigur des Missionars bis zum Dorfjubiläum im Juni wieder an ihrem angestammten Platz stehen wird. (Daniel Seeger)

Die Feier

Die Geismarer feiern ihr 1300-jähriges Dorfjubiläum von Donnerstag, 8. Juni, bis Sonntag, 11. Juni. Unter anderem wird am Samstagabend der Party-Musiker Reiner Irrsinn auftreten.

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