Zum Kinostart von Manta Manta 2: Die Opel-Gang fährt in Fritzlar vor

Ein besonders kultiger Film bekommt ein besonderes Spektakel: Opel-Liebhaber aus dem Kreis kommen zur Premiere des neuen „Manta, Manta“-Films mit ihren alten Autos.
Todenhausen/Fritzlar/Nassenerfurth – „Einmal rund um den Häuserblock. Danach wird die Karre aufgebockt. Und sich unter die Kiste gehockt.“ Eigentlich wollten die Punkrocker von den Toten Hosen mit ihrem Song „Opel-Gang“ die Opelfahrer mit ihren tiefergelegten Mantas und Asconas Anfang der 1980er-Jahre veralbern.
Doch Frontmann Campino gab später in einem Interview unumwunden zu: „Auf einmal hatten wir alle Opels.“ Und die Faszination für Kultautos wie den Opel Manta hält bei vielen Menschen auch im Schwalm-Eder-Kreis bis heute an.
Passend zur Premiere des Films „Manta Manta – Zwoter Teil“, der am Donnerstag in den Kinos der Republik startet, planen Opel-Freunde aus der Region eine ganz besondere Aktion. Gemeinsam wollen sie zur Premiere ins Cine Royal nach Fritzlar fahren – mit ihren alten, liebevoll gepflegten und restaurierten Schätzchen. Zwei Opel-Liebhaber, die dabei sein werden, sind Michael Buttlar aus Frielendorf und Frank Heide aus Nassenerfurth.
„Originalität ist in der heutigen Zeit das A und O“, sagt Heide. Derzeit restauriert der 54-Jährige einen Opel Manta B in mühevoller Kleinarbeit in seiner Garage. Als Heide das Garagentor öffnet, wird schnell klar: Hier arbeitet ein absoluter Opel-Liebhaber, der gleichzeitig auch ein Profi ist. Die Wände hängen voller Poster und Schilder des Rüsselsheimer Autobauers, in beschrifteten Kisten, die bis unter die Decke gestapelt sind, lagern die Ersatzteile.
Schon seine Ausbildung hat der gelernte Kfz-Mechaniker in einer Opelwerkstatt absolviert – von 1986 bis 1989. Und auch Buttlar trägt die Leidenschaft für die Marke Opel seit 1989 in sich.
Mit dem prolligen Manta-Manta-Protagonisten Berti, der von Til Schweiger gespielt wird, haben die beiden, außer der Liebe zu den Autos aber nichts gemein. Sie heizen mit ihren top gepflegten Autos nicht herum, sondern genießen die Fahrt. „Für mich ist das auch Entschleunigung“, sagt Heide. Die Autos kommen ohne viel Elektronik aus, sind nicht zu vergleichen mit modernen Neuwagen. „Wenn am Manta mal etwas nicht funktioniert, dann reicht oft ein 13er-Schlüssel und ein Schraubenzieher, um das Auto wieder in Gang zu bringen“, sagt Frank Heide und lacht. Der Nassenerfurther ist wie auch Michael Buttlar regelmäßiger Gast auf der Oldtimer-Messe Technorama. Beide sind zudem bei verschiedenen Opel-Stammtischen in der Region dabei.

Eine starke Rivalität zwischen den verschiedenen Automarken, wie sie auch im Film dargestellt wird, kennen sie aus ihren eigenen Erfahrungen nicht. „Markenhass hat es hier in der Gegend nie gegeben“, sagt Buttlar. Der Filmstart von „Manta Manta – Zwoter Teil“ komme eigentlich etwas zu früh, finden beide – denn erst mit dem Frühjahr starte auch die Saison. Ein paar Wochen später, und der gesamte Parkplatz vor dem Cine Royal würde wohl mit Klassikern von Opel und anderen Marken gefüllt sein, vermuten sie.
Ein Teil des neuen Films spielt auf der Rennstrecke Bilster Berg. Als die Produktionsfirma Statisten, die ihre Autos mitbringen sollten, suchte, haben sich 15 000 Menschen beworben, sagt Heide. „Und da geht es ja nur um Fahrzeuge aus den 70er, 80er und 90er-Jahren“, ergänzt Buttlar. Auch wenn im Jahr 1988 die Produktion des Mantas eingestellt wurde, lebt die Legende weiter. (Daniel Seeger)
Info: Die erste Vorstellung von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ startet morgen um 15 Uhr im Cine Royal. Am Samstag, 17.30 Uhr und am Sonntag, 14.45 Uhr bietet das Kino jeweils eine Doppelvorstellung für den ersten und den zweiten Teil an. cine-royal.de Tel. 0 56 22 / 9 88 30