Feuerwehr spendet Tankfahrzeug – Ungewöhnlicher Weg aus Nehren über Gudensberg bis in die Ukraine

Tag für Tag kommen Spenden beim Gudensberger Partnerschaftsverein an. Damit unterstützen die ehrenamtlichen Helfer ihre ukrainische Partnergemeinde Schtschyrez.
Gudensberg/Nehren – Ein Überblick über die aktuellsten Geschehnisse.
Feuerwehrfahrzeug: Eigentlich sollte es verkauft werden, das 1989 in Dienst gestellte Tanklastfahrzeug der Feuerwehr im schwäbischen Nehren, einige Kilometer südlich von Tübingen in Baden-Württemberg gelegen.
Nach 33 Jahren und einer Vielzahl von Einsätzen war es bereits durch ein modernes Fahrzeug ersetzt worden. Jetzt steht es vor der alten Feuerwehr in Gudensberg und wartet auf den Transport durch den Verein in die ukrainische Partnergemeinde Schtschyrez.
Nach dem Beitrag im ARD-Morgenmagazin (HNA berichtete) hatte der Bürgermeister von Nehren, Egon Betz, Kontakt zur Stadtverwaltung Gudensberg aufgenommen. Denn der Gemeinderat hatte beschlossen, das Feuerwehrfahrzeug zu spenden – für die Ukraine.
Kuscheltiere: Tolle Aktion eines Sechsjährigen: Ben Gipper hat sich für die vielen Kinder in der Gudensberger Partnergemeinde Schtschyrez von seinen Kuscheltieren getrennt. Zwei Säcke brachte er mit seinem Vater Mario dem Gudensberger Partnerschaftsverein.
Spendensumme: Sage und schreibe 230 071 Euro an Spenden wurden am Samstag auf der Internetseite pv-gudensberg.de gemeldet.
Hilfe ohne Limit: Im alten Feuerwehrhaus stapeln sich die Kisten, Pakete und Paletten: Lebensmittel, Medikamente, Geräte, Kleidung, gespendet oder von gespendetem Geld gekauft, warten auf den Transport in die vom Krieg gebeutelte Ukraine. Jede Woche starten ein oder zwei Transporte mit Hilfsgütern in Richtung Osten.
Kürzlich waren Karen Davidov und Kai Schellschack unterwegs auf der inzwischen achten Hilfsfahrt zu den Freunden in der Westukraine, unweit von Lwiw (Lemberg). Sie hatten jede Menge medizinischer Artikel, zwei Waschmaschinen, Babynahrung, Decken, Lebensmittel und Isomatten geladen.

Insgesamt waren die zwei Männer, die sich beim Fahren abwechselten, rund 30 Stunden unterwegs: von Gudensberg über Dresden, Breslau und Krakau bis zur polnisch-ukrainischen Grenze und wieder zurück. An der Grenze habe man „den Ernst der Lage gespürt, denn die Grenzposten waren hoch konzentriert und die Zeit der Späßchen vorbei“, berichten die Transporteure. Doch die Abfertigung sei relativ schnell gegangen, auch dank der Sprachkenntnisse von Karen Davidov.
Im Transitbereich warteten schon die ukrainischen Freunde um Volodimir Popovich. Dort luden alle gemeinsam die Hilfsgüter in die beiden Sprinter und den Pkw aus Schtschyrez. Spenden für Menschen aus der Ukraine werden nach Absprache jederzeit gerne angenommen: Die Hilfe habe kein Limit, weder zeitlich noch finanziell, teilt der Verein mit. (Ulrike Lange-Michael, Cora Zinn)