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Sie arbeiten vier Tage in der Woche: Firma Völske Elektroanlagen aus Gudensberg bietet neues Arbeitszeitmodell

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Von: Cora Zinn

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Arbeiten vier Tage die Woche, dafür haben sie drei Tage frei: von links Verena Schmidt, Felix Fuhrmann, Tobias Müller, Geschäftsführer Marco Völske und Dennis Vogel.
Arbeiten vier Tage die Woche, dafür haben sie drei Tage frei: von links Verena Schmidt, Felix Fuhrmann, Tobias Müller, Geschäftsführer Marco Völske und Dennis Vogel. © Cora Zinn

Die Firma Völske Elektroanlagen aus Gudensberg bietet seinen Mitarbeitern ein neues Arbeitszeitmodell.

Gudensberg – Die Gudensberger Firma Elektroanlagen Völske hat ein neues Arbeitszeitmodell eingeführt: Die Vier-Tage-Woche. Von Montag bis Donnerstag etwas länger arbeiten – dafür drei Tage frei. „Sie wird super gut angenommen. Unsere Mitarbeiter sind zufrieden“, sagt Marco Völske, einer der Geschäftsführer. In Zahlen bedeutet das: Vier Tage die Woche für neun Stunden arbeiten, zwei Pausen am Tag einlegen, dafür den Freitag frei haben. „Die Vier-Tage-Woche hilft, Arbeit und Privates besser zu vereinbaren“, sagt Mitarbeiterin Verena Schmidt, die das neue Arbeitszeitmodell befürwortet.

So arbeiten seit Anfang Januar 40 Mitarbeiter der Firma Völske vier Tage pro Woche. „Mit der Idee der Vier-Tage-Woche hatten wir uns in unserem Unternehmen schon länger beschäftigt“, sagt Geschäftsführer Timo Völske. Bereits seit November vergangenen Jahres schwirrte die Idee in den Köpfen der Geschäftsleitung umher. Sie entschied sich erst mal für Mitarbeiterbefragungen.

Nach zwei Befragungen in der Firma zogen alle Mitarbeiter mit

„In der ersten Befragung waren rund 90 Prozent für das neue Modell“, sagt Dennis Vogel. Er arbeitet als Betriebswirt in der Firma. Also führte das Gudensberger Unternehmen unter der Leitung von Egbert, Timo und Marco Völske die Vier-Tage-Woche ein. Zunächst hieß es: 9,25 Stunden pro Tag arbeiten. „Daran haben wir etwas gefeilt und auf neun Stunden am Tag abgerundet“, so Marco Völske. Jetzt arbeiten die Mitarbeiter also vier Mal neun Stunden pro Tag, also 36 Stunden pro Woche – und das bei vollem Lohnausgleich. „Uns ist die Mitarbeiterbindung sehr wichtig. Zudem ist der Fachkräftemangel so enorm, sodass wir hoffen, durch das neue Arbeitsmodell ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben“, so Marco Völske.

In der zweiten Befragung Ende des vergangenen Jahres waren dann die restlichen Zehn Prozent der Mitarbeiter überzeugt: „Die Kollegen, die zunächst nicht so begeistert waren, wollten nach der Testphase dann doch mitziehen“, sagt Verena Schmidt. Marco Völske sieht einen weiteren Vorteil. Die Monteure kennen bereits so ein Arbeitsmodell: „Unsere Monteure waren von montags bis donnerstags auf den Baustellen. Für sie änderte sich also nichts“, sagt er.

Neues Arbeitszeitmodell wirkt sich positiv auf die Work-Life-Balance aus

Die Firma baut Elektrotechnik für Logistikhallen, Industriegebäude, Wohnanlagen, Schulen, Supermärkte, Geschäfte oder Sporthallen. Auch beim Neubau des Gudensberger Feuerwehrhauses war die Firma beteiligt. Dort hat sie beispielsweise die Innen- und Außenbeleuchtung installiert und die elektrische Steuerung von Heizung, Lüftung und Beleuchtung auf den Weg gebracht.

„Als wir unsere Lieferanten und Kunden über unser neues Modell informiert hatten, bekamen wir nur positive Rückmeldung“, sagt Schmidt. Für sie ist klar: Mit der Zeit wird solch ein Modell immer wichtiger, denn die Work-Life-Balance, also Arbeit und Privatleben in Einklang zu bringen, sei dadurch mehr gegeben.

Ein Vorteil: Durch die neun Arbeitsstunden pro Tag sei die Chance größer, die Installationen auf Großbaustellen an einem Tag zu schaffen

„Wir nutzen nun die Freitage, um Erledigungen zu machen, die sonst immer auf einen Samstag fielen“, sagt Vogel. Sobald Freitag alles erledigt sei, hätten dann wirklich alle zwei Tage Erholung.

„Die Chefs trifft man dann doch hin und wieder freitags mal an. Wenn die Telefone nicht klingeln, arbeiten sich die Aufgaben konzentrierter ab“, so Völske. „Durch das neue Modell arbeiten wir konzentrierter, produktiver und ausgeruhter“, ergänzt er. Es gibt außerdem einen weiteren Vorteil: Durch die neun Arbeitsstunden pro Tag sei die Chance größer, die Installationen auf Großbaustellen an einem Tag zu schaffen. Denn: „Aufbau und Abbau nehmen viel Zeit in Anspruch“, so Schmidt.

Marco Völske zieht durchweg ein positives Fazit: „Das Interesse an der kurzen Arbeitswoche und die Zufriedenheit ist groß. Die Work-Life-Balance hat sich spürbar verbessert.“ Gleichzeitig senke das Arbeitszeitmodell die Rüstzeiten auf den Baustellen – es sei also eine Win-win-Situation für alle Seiten. (Cora Zinn)

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