Wunsch nach einer 30er-Zone: Madener fordert Geschwindigkeitsbegrenzung nach Unfall

Nach dem Unfall in Maden mit einem Lkw, der mit Rüben beladen war, meldete sich ein Anwohner bei der HNA, um auf die Gefahren aufmerksam zu machen.
Maden – „Ein Fußgänger hätte von den Rüben erschlagen werden können.“ Das sagt Kai Pfeiffer aus Maden. Der Anwohner des Mühlenweges war in einen Unfall im November involviert. Ein Lkw kippte in Richtung seines Hauses um, der voll mit Rüben beladen war (wir berichteten).
„Der einzige Verletzte an diesem Tag war zum Glück nur der Lkw-Fahrer. Wir Anwohner vom Mühlenweg haben schon mehrfach bei der Stadtverwaltung Gudensberg auf das Problem möglicher Unfälle an unserer Straße hingewiesen“, so Pfeiffer. Deshalb forderten sie eine Geschwindigkeitsbegrenzung.
Maden: Lastwagen kippte dort um, wo ein Zigarettenautomat an Hauswand befestigt war
Pfeiffer war zur Unfallzeit nicht zuhause, doch als er davon hörte, wurde es ihm ganz anders: „Dort, wo der Laster umkippte, stand ein beliebter Zigarettenautomat. Wenn sich dort jemand Zigaretten geholt hätte, wäre er jetzt vermutlich nicht mehr da.“
Der Automat sei hoch frequentiert gewesen und durch den Unfall zerstört worden. Ob er wieder aufgebaut werde, wisse Pfeiffer nicht.
Im Gudensberger Stadtteil Maden sei sehr viel Lkw-Verkehr
Ihm gehe es sowieso nicht um einen Zigarettenautomaten, ihm gehe es um die gefährlichen Stellen. Für ihn gebe es zwei Optionen: Entweder eine 30er-Zone einrichten oder die Ortsdurchfahrt für Lkw-Fahrer sperren. „Das wird aber denke ich nicht passieren“, so Pfeiffer.
Dafür fahren zu viele Lkws durch den Ort Maden. Und das nicht nur saisonal, wenn die Lastwagen mit den Zuckerrüben unterwegs sind, sondern täglich. Auch wegen der Rudolph Logistik Gruppe Gudensberg. Der Familienvater nennt den Edermündener Ortsteil Grifte als Beispiel, in dem grundsätzlich ein Durchfahrtverbot für Lkws in der Ortsdurchfahrt gelte. „Es gibt jedoch zahlreiche Ausnahmegenehmigungen, welche durch das Regierungspräsidium erteilt werden“, so eine Mitarbeiterin der Gemeinde auf HNA-Anfrage.

Pfeiffer liege in erster Linie die Gesundheit der Anwohner, Spaziergänger, Kinder und die der Fahrer am Herzen. „Wenn Lkw auf Lkw im Mühlenweg trifft, muss einer auf jeden Fall auf den Bürgersteig fahren, um auszuweichen“, sagt Pfeiffer. Und wenn dieser dann noch 50 Kilometer pro Stunde fährt, sei es für ihn klar, dass es zu Unfällen komme.
Anwohner des Mühlenweges in Maden kann täglich beobachten, wie gefährlich die Ortsdurchfahrt ist
„Ich will den Lkw-Fahrern keinen Vorwurf machen“, sagt er. Er wisse um die Termine, den Zeitdruck, die Hetzerei in Richtung Wabern zur Zuckerfabrik.
Doch das alles könne in seinen Augen einfach nicht sein. „Muss man erst Personenschäden in Kauf nehmen?“, fragt Pfeiffer im HNA-Gespräch fast schon verzweifelt. Vom Badezimmerfenster aus könne er die gefährlichen Bereiche und Kurven im Mühlenweg gut beobachten.

„Der Unfall musste passieren. So oft sehe ich Lkws, die ausweichen müssen und die zu schnell sind.“ Auch Madens Ortsvorsteher Stefan Kattner habe schon öfter bei der Stadt nachgefragt. „Wir müssen unsere Kinder auf ihrem Schulweg schützen“, sagt er. Die Ortsdurchfahrt sei so oder so sehr schmal, zu schmal für zwei entgegenkommende Lkws. „Und wenn dann noch ein Auto an der Straße parkt, sehe ich schwarz“, sagt Pfeiffer.
Überprüfung im Februar 2023 durch eine Verkehrsschau in Maden
Gudensbergs Bürgermeisterin Sina Best will die Straße durch Maden für die nächste Verkehrsschau mit in den Katalog aufnehmen. „Ich habe Verständnis dafür, dass die Madener Einwohner nun besorgt sind“, so Best.
Sie habe selbst schon oft bemerkt, dass Autofahrer durch Gudensberger Stadtteile oft nicht mit angemessener Geschwindigkeit fahren. „Da helfen wahrscheinlich nur Tempo-Messtafeln, die wir aufstellen könnten“, sagt Best. (Cora Zinn)