Antonia Reitz ist Sozial- und Lebensberaterin in Homberg

Sie ist die erste Anlaufstelle, wenn man nicht weiter weiß und Hilfe braucht. Antonia Reitz ist die neue Sozial- und Lebensberaterin der Diakonie in Homberg.
Homberg – Sie folgt auf Matthias Pohl, der nun in erster Linie für die Wohnungsnothilfe der Diakonie in Fritzlar verantwortlich ist.
30 Stunden pro Woche hört die 33-jährige Sozialpädagogin zu. „Ich habe ein offenes Ohr für nahezu jedes Problem“, sagt sie. Die Beratungsstelle in der Diakonie sei eines der niederschwelligen Angebote für Hilfesuchende. Jeder, der gerade nicht weiter wisse, wegen psychischer oder menschlicher Probleme, der Konflikte in der Familie oder mit dem Partner hat sowie mit Suchtproblemen oder Sorgen am Arbeitsplatz zu kämpfen hat – alle könnten kommen und sich bei ihr aussprechen, ihre Ängste und Nöte mitteilen und man werde gemeinsam nach einer Lösung suchen. „Oft sind die Menschen nach den ersten Gesprächen erleichtert und sehen wieder Licht am Ende des Tunnels“, erklärt sie.
Die Tätigkeit folge dem diakonischen Gedanken, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, sagt Reitz. Die Beratung sei keine Therapie, aber bei Bedarf könne man dorthin vermitteln oder die langen Wartezeiten auf einen Platz überbrücken. Wichtig sei immer das Gespräch. Beim zugewandten Zuhören ergeben sich bei vielen schon die ersten Wege aus festgefahrenen Situationen. Neue Perspektiven seien oft schneller vorhanden als gedacht.
Viele brauchten nur einen Impuls
Einer der Schwerpunkte in der Arbeit seien auch Paarkonflikte oder Familienprobleme. Aber auch belastende Situationen etwa bei schweren gesundheitlichen Sorgen oder Einsamkeit im Alter gehören dazu sowie Stress mit den Eltern aber auch Trauer. Auch beim Ausfüllen von Formularen wie dem Arbeitslosengeld 2 hilft sie, wenn Not am Mann ist.
Das Spektrum ihrer Arbeit sei sehr breit. „Es gibt nichts, was es nicht gibt“, sagt Reitz und das gefalle ihr. Immer, wenn man nicht weiter wisse in einer scheinbar ausweglosen Situation, sei man bei ihr richtig. Bei ihr könne man sich erst einmal alles von der Seele reden. In der Regel gebe es nur wenige erste Beratungsgespräche. Die Hälfte der Hilfesuchenden kämen normalerweise einmal vorbei, viele brauchten einfach nur ein paar neue Impulse. Aber es gebe durchaus auch Beratungen über einen längeren Zeitraum hinweg. Angesprochen sei jeder, der Hilfe benötige, unabhängig von Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Es handele sich um ein kostenloses Angebot der Diakonie.
Reitz wohnt in Fritzlar und wuchs in Borken auf. Sie studierte in Fulda soziale Arbeit mit dem Bachelor-Abschluss und hat sieben Jahre beim Schwalm-Eder-Kreis in der Beratungsstelle für Zuwanderer gearbeitet. Mit der neuen Stelle erfüllt sie sich den Wunsch auf etwas Neues, wobei ihr Motor, Menschen zu helfen, ein wichtiger Aspekt bleibt. Sie will ihr Netzwerk ausbauen und eine der Weiterbildungen am Diakonischen Werk besuchen, etwa in der systemischen oder der psychologisch therapeutischen Beratung.
Kontakt: Antonia Reitz, Diakonisches Werk des Kirchenkreises Schwalm-Eder, Sozial- und Lebensberatung. Tel. 0 56 81/99 20 17, antonia.reitz@ekkw.de.
(Christine Thiery)