Das Jobcenter wächst: Damenstift wird zum Bürogebäude

Das Damenstift Wallenstein in Homberg wird derzeit saniert. Die kbg hatte das Gebäude von der Stadt gekauft. Zudem soll ein Verbindungsbau zum danebenliegenden Jobcenter entstehen.
Homberg – Ein Kran versperrt die Freiheiter Straße, große Erdhaufen stapeln sich zwischen dem Damenstift und dem Jobcenter. Am Homberger Busbahnhof ist einiges los, seitdem die Sanierungsarbeiten am Damenstift begonnen haben.

Der Vorsprung an der Hausseite des Damenstifts, die zum Jobcenter steht, wurde bereits abgerissen. Das musste sein, da sonst der Verbindungsbau zwischen Damenstift und Jobcenter nicht hätte gebaut werden können, erklärt Stefan Fennel, Vorstand der Kraftstrombezugsgenossenschaft (kbg). „Der Vorsprung soll anschließend wieder mit den gleichen Materialien aufgebaut werden“, sagt Bauleiter Bernd Göbel vom Architekturbüro Gerlach Architekten aus Fritzlar.
Zurzeit räumen die Bagger die Erde zwischen den Gebäuden beiseite. „Wir hängen mit dem Zeitplan zwei Wochen zurück“, sagt Göbel. Diese Verzögerung lag am Wetter, da es die vergangenen Wochen sehr frostig war. Göbel rechne damit, dass bis Ende März oder Anfang April der Rohbau des Verbindungsbaus stehen soll. „Aber nur, wenn das Wetter mitspielt“, betont er.

Danach wird um das Damenstift ein Baugerüst für die Sandstrahlarbeiten gestellt. Das ist ein Verfahren der Oberflächenbehandlung. „Wir schauen uns so den Zustand der Fachwerkfassade an“, sagt Göbel. Dann wisse man, wo man mit den Sanierungsarbeiten ansetzen müsste. Die Fenster werden auch erneuert. „Die haben die gleiche Einteilung, wie die bisherigen Fenster und sie sind auch aus Holz.“ Zum Schluss wird die Fassade noch frisch gestrichen.
Auch im Inneren schreiten die Arbeiten voran. „Wir mussten das Gebäude zunächst entkernen, damit wir sehen konnten, in welchem Zustand das Tragwerk ist“, sagt Göbel. Die Entkernungsarbeiten haben rund sechs Wochen gedauert. Dabei wurde aber nichts Gravierendes festgestellt. Zurzeit werde das neue Raumkonzept umgesetzt – neue Wände ziehen und teilweise Leichtbauwände abtragen. „Eine Seite der Wand bleibt aber offen, da werden die Elektrokabel noch verlegt“, erklärt Göbel.

Im Anschluss, wenn der Sanitärtechniker da war, werden die Wände verschlossen. Momentan sei es das Aufwendigste, große Räume zu schaffen. Denn die Zimmer sind mit frei stehenden Holzbalken ausgestattet und dienen als Raumtrenner. Im Erdgeschoss soll allerdings ein großer Raum entstehen. „Dafür müssen wir die Balken entfernen und dafür Stahlträger in einem Bogen aufstellen“, sagt Göbel. Problematisch ist auch, dass es viele Höhenunterschiede wegen verschiedener Böden in den Räumen gibt. Die werden allerdings nicht alle angeglichen. „Die Büroräume in den oberen zwei Geschossen werden daher nicht barrierefrei, aber das ist alles mit den Mitarbeitern besprochen“, erklärt der Bauleiter.
Die Treppenstufen sind durch Spanplatten geschützt und das Geländer ist in eine Decke eingehüllt. „So wird nichts beschädigt, damit die historische Treppe erhalten bleibt“, sagt Fennel.

Wenn die Arbeiten am Damenstift und dem Neubau abgeschlossen sind – das werde vermutlich Ende dieses Jahres sein – wird das Jobcenter etagenweise saniert und die Mitarbeiter ziehen in das Damenstift. Der Gesamtkomplex des Jobcenters soll im Sommer 2024 fertig sein. Insgesamt kostet das Projekt 5,4 Millionen Euro.
Die Erweiterung des Jobcenters
Im Damenstift entstehen unter anderem weitere Büroräume für die Mitarbeiter des Jobcenters sowie Schulungs- und Besprechungsräume. Im Zwischenbau wird es den Empfangsraum und ein Foyer geben. Im derzeitigen Jobcenter stehen rund 1300 Quadratmeter zur Verfügung. Mit dem Damenstift und dem Neubau kommen ungefähr 740 Quadratmeter hinzu. Derzeit arbeiten 58 Angestellte im Jobcenter. Es sollen nach den Bauarbeiten 65 Mitarbeiter werden.
(Lea Beckmann)