Flüchtlingsgipfel: Reaktionen von Bürgermeistern aus dem Kreisteil Fritzlar-Homberg

Kommunen im Kreisteil Fritzlar-Homberg halten die Ergebnisse des Flüchtlingsgipfels von Bund und Ländern für unzureichend.
Fritzlar-Homberg – Aber: „Immerhin – es gibt ein Ergebnis“, sagt Hombergs Bürgermeister Dr. Nico Ritz. Allerdings könne dies nur ein Zwischenergebnis sein. Nun sei die Frage wie viel von der einen Milliarde Euro, die die Länder für die Versorgung von Flüchtlingen vom Bund zusätzlich erhalten sollen, letztlich tatsächlich bei den Kommunen ankomme.
Nötig sei Unterstützung vor allem im Bereich der Kinderbetreuung. „Dadurch könnte Integration nachhaltig positiv beeinflusst werden“, so Ritz. Überhaupt sei die Sprache ein wesentlicher Schlüssel für die Integrationen geflüchteter Menschen. Grundsätzlich müssten aber die Strukturen verbessert werden.
Dass die Frage nach einer dauerhaft anderen Systematik der Kostenaufteilung vertagt wurde, sei nicht hilfreich. „Es ist eine Dauer-Herausforderung, mit der wir umgehen müssen“, sagt Ritz. So benötige der Landkreis Unterstützung dabei, die Unterbringung von Geflüchteten dauerhaft gut organisieren zu können. Und nicht nur der Landkreis, auch die Kommunen hätten mit vielen Herausforderungen zu kämpfen: Extrem viele Anmeldungen, Sprachbarrieren und Integration und mehr nennt Ritz. „Zu schaffen ist all das aber nur mit festen Strukturen, die die Kommunen entlasten. Wir müssen deshalb einen gemeinsamen Modus finden, damit wir nicht immer weiter von einer Dauerkrise in die nächste geraten“, sagt Ritz.
„Die gesamte Abrechnung läuft über den Kreis“, sagt Fritzlars Bürgermeister Hartmut Spogat auf HNA-Anfrage. Der Kreis übernehme die Betreuung der Flüchtlinge, erst bei der Frage der Unterbringung sei dann auch die Stadt gefragt, die beispielsweise Unterkünfte zur Verfügung stelle. Und: „Wir kommen dann mit unserer ehrenamtlichen Hilfe ins Spiel.“ So reiche der ehrenamtliche Arbeitskreis Flüchtlinge in Fritzlar seine Kosten bei der Stadt ein, die wiederum rechne mit dem Land ab. „Da waren die Mittel immer mehr als auskömmlich, wir wurden immer großzügig unterstützt“, so Spogat weiter.
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(Maja Yüce, Christina Zapf, Daniel Seeger und Lea Beckmann)