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Hilfe für Flutopfer: THW Homberg und DRK-Landesverstärkung berichten von Erfahrungen

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Von: Christina Zapf

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Die Helfer der dritten Mannschaft des THW in Homberg reichen sich bei den Aufräumarbeiten Schutt und Geröll im Hochwassergebiet.
Die Helfer der dritten Mannschaft des THW in Homberg arbeiteten bei ihrem Einsatz im pfälzischen Hochwassergebiet Hand in Hand. © Media Team des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland

Mitglieder der DRK-Landesverstärkung Fritzlar und des THW Ortsverbands Homberg sind in das Flutgebiet in Rheinland-Pfalz gereist und haben geholfen. Ein Einblick in ihre Erlebnisse.

Fritzlar-Homberg – Die Zustände im pfälzischen Flutgebiet sind weiterhin verheerend und die dort lebenden Menschen, die teilweise alles verloren haben, nach wie vor auf Hilfe angewiesen. Auch Helfer aus dem Schwalm-Eder-Kreis packen kräftig mit an.

THW

Bereits am 15. Juli, nur einen Tag nach der Flutkatastrophe, trafen die ersten Homberger in Kordel, Landkreis Trier-Saarburg, ein. Den Erholungsort hat es laut THW-Mitglied Markus Döll schwer erwischt. „Es ist heftig, wenn man sieht, was Wassermassen anrichten können.“ Dank seiner ständig einsatzbereiten Ausrüstung und guter Organisation benötigte der Ortsverband des THW Homberg nur wenig Vorbereitungszeit für den Einsatz im Hochwassergebiet. Döll half fünf Tage lang Schutt zu entsorgen und Keller, Tiefgaragen, Fahrstuhlschächte und ganze Straßenzüge auszupumpen. „Wir konnten einiges bewegen. Nach den ersten Tagen haben wir immer mehr Erfolge gesehen“, sagt Döll. Außerdem sicherten die Einsatzkräfte des THW Ortsverbands Homberg einen Hang und verhinderten so einen Erdrutsch.

Aber auch Spezialaufgaben kamen auf die Helfer zu. Beispielsweise betrieben sie zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit einem Stromaggregat. Ein Baufachberater des THW Homberg prüfte den Zustand der Häuser, die von den Wassermassen beschädigt wurden. Döll hat schon bei den Hochwassern an Elbe und Oder geholfen. „Aber in Rheinland-Pfalz ist es um einiges heftiger gewesen“, sagt er.

Die nachfolgenden beiden Mannschaften des THW Homberg waren vom 20. bis 25. Juli und vom 25. bis 30. Juli im Landkreis Ahrweiler im Einsatz. Insgesamt halfen laut Alexander Harbusch, stellvertretender Ortsbeauftragter des THW Homberg, 26 Mitglieder des Ortsverbands in Rheinland-Pfalz. Und was bleibt Döll von seinem Aufenthalt im Flutgebiet besonders in Erinnerung? „Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Leute aus ganz Deutschland geholfen haben.“ Viele der Flutopfer hätten sich bei den Helfern bedankt. „Das zeigt einem, warum man das macht.“

DRK

Während das THW bei den Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten hilft, verpflegen Mitarbeiter des hessischen Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Flutopfer und Hilfskräfte. Im Landkreis Ahrweiler waren in der vergangenen Woche beispielsweise Mitglieder der DRK-Landesverstärkung Fritzlar im Einsatz. Laut Norbert Gerlach, Sprecher des Rotkreuz-Landesverbands Hessen, packten sie Lunchpakete und kümmerten sich um die Lagerung der Lebensmittel. Außerdem bereiteten die ehrenamtlichen Helfer nachts an die 10 000 warme Mahlzeiten zu, die von weiteren Helfern aus Bayern im Flutgebiet Bad Neuenahr-Ahrweiler verteilt wurden. „Der Bedarf ist hoch. Für viele Menschen ist unsere die einzige warme Mahlzeit am Tag“, sagt Gerlach. Daran werde sich auch in den nächsten Wochen nichts ändern. Denn entweder wurden die Häuser komplett zerstört, oder aber sie stehen noch, dafür aber nach wie vor ohne Wasser und Strom.

Dreh- und Angelpunkt für die Essenszubereitung ist ein in der Gemeinde Grafschaft aufgebautes Versorgungszentrum. Dieses liegt etwa zehn bis 15 Autominuten vom Schadensgebiet Bad Neuenahr-Ahrweiler entfernt. Damit gleichzeitig für viele Menschen gekocht werden kann, gibt es vor Ort Dutzende Feld- und Containerküchen – auch zwei Küchencontainer und sieben Feldküchen von der DRK-Landesverstärkung Fritzlar befinden sich in den betroffenen Gebieten, erklärt Gerlach. „Den Einsatzbefehl haben wir am Donnerstag erhalten, am Freitag sind wir abgerückt“, sagt er.

Und dann ging es Schlag auf Schlag: Am Sonntag, 1. August, seien sie vor Ort einsatzbereit gewesen. Die 130 ehrenamtlichen Vertreter der hessischen DRK-Landesverstärkung wurden am Freitag von Kollegen aus anderen Bundesländern abgelöst. Für die Dauer ihres siebentägigen Einsatzes wurden die Ehrenamtlichen von ihren Arbeitgebern freigestellt. (Christina Zapf)

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