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In Homberg soll eine Kunstresidenz entstehen

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Von: Lea Beckmann

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Im Residenzhaus am Marktplatz können die Künstler unterkommen: Teresa Weißert (von links), Laura Untch, Lukas Dörrie, Alina Gombert und Lena Braun wollen eine Kunstresidenz in Homberg etablieren.
Im Residenzhaus am Marktplatz können die Künstler unterkommen: Teresa Weißert (von links), Laura Untch, Lukas Dörrie, Alina Gombert und Lena Braun wollen eine Kunstresidenz in Homberg etablieren. © Kompost

Eine Kunstresidenz in Homberg gestalten: Das haben sich fünf Mitglieder der Gruppe „Kompost“ – Lena Braun, Alina Gombert, Teresa Weißert, Laura Untch und Lukas Dörries – zur Aufgabe gemacht.

Homberg – Also ein Ort für Künstler, wo sie leben und erleben, sich entfalten und austauschen können, soll in Homberg entstehen. Um eine Basis für das Projekt zu schaffen und um zu schauen, welchen Anklang eine Kunstresidenz bei den Hombergern findet, veranstalten die fünf einen Film- und Dialogabend am Freitag, 31. März, ab 19 Uhr im Kochs, ehemaliges Schuhhaus Koch, in der Untergasse.

Doch warum passt eine Kunstresidenz nach Homberg? „In Homberg ist einfach unheimlich viel in Bewegung und jetzt ist der Moment, wo sich in der Stadt neue Sachen gut etablieren lassen“, sagt Alina Gombert. Sie und Lena Braun haben 2013 in Homberg an der Bundespräsident-Theodor-Heuss-Schule ihr Abitur absolviert. Danach wollten sie raus aus Nordhessen. Doch nun zieht es die beiden wieder etwas zurück. „Homberg ist eine andere Stadt“, sagt Braun. Und der ländliche Raum könne mit einer Kunstresidenz aufgewertet werden.

Eine Unterkunft für die Künstler gibt es auch schon: das Residenzhaus am Marktplatz. Dort wurde schon der erste Auftakt geschafft. Kuratorin Eva Busch hat dort mit ihrem Projekt „Zucker:Erben“ Künstler untergebracht (HNA berichtete). Und schon zu diesem Zeitpunkt hat Innenstadtkoordinator Peter P. Schmidt einen Blick in die Glaskugel geworfen und von einer möglichen Künstlerresidenz gesprochen.

Gruppe „Kompost“ veranstaltet Film- und Dialogabend am Freitag im Kochs

Und nun soll das Projekt realisiert werden: Bis Ende Juni dieses Jahres wollen die fünf ein Konzept erarbeiten. „Wir haben uns überlegt, dass wir für ein Jahr ein Thema haben, die Künstler aus überregionalen Kontexten nach Homberg kommen, sich in der Region verwirklichen und vernetzen und wir dann im Idealfall am Ende eine Ausstellung präsentieren können“, sagt Gombert. Für den Start der Kunstresidenz gibt es auch schon ein Thema: die Wolle. „Wir wollen so das Handwerk vor Ort zeigen, es gibt hier Strickzirkel, eine Teppichmanufaktur und Homberg als Wolle-Stadt hat großes Potenzial für einen Austausch und Dialog“, sind sich die beiden einig. Wie lange die Künstler jeweils bleiben, hänge von dem verfügbaren Fördergeld ab. „Wir haben mal grob angedacht, dass drei bis vier Künstler vielleicht jeweils ein bis drei Monate bleiben“, sagt Gombert. Derzeit entwickelt das Team einen Finanzplan über fünf Jahre und schaut nach regionalem und überregionalem Fördergeld. „Wir haben auch schon einen Antrag bei einer größeren Stiftung gestellt“, sagt Gombert.

Das Projekt schlägt schon Wellen: Für ihre Idee wurden sie vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit dem Stipendium „Hessen Ideen“ ausgezeichnet. „So können wir uns vollständig auf die Umsetzung des Projektes konzentrieren“, sagt Braun.

Am Freitag wollen sie ihre Idee präsentieren. „Wir wollen schnell in einen Dialog kommen, um zu sehen, ob die Idee bei den Menschen ankommt und was sie sich wünschen oder welche Befürchtungen sie haben“, sagt Gombert. Um eine bessere Vorstellung zu bekommen, wollen sie in Filmen zeigen, wie eine Kunstresidenz aussehen könnte.

Und wenn das Projekt Anklang findet, könnte es vielleicht im Oktober schon losgehen. (Lea Beckmann)

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