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Kastrationspflicht für Katzen gilt in 14 Kommunen im Schwalm-Eder-Kreis

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Von: Daniel Zander

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Dagmar Kitzmann vom Tierschutz Homberg-Borken Vorstand, Sonja Hentschel-Dörr, die 1. Vorsitzende Tierschutz Homberg-Borken; Dr. Philipp Rottwilm, Bürgermeister von Neuental, Tierarzt Dr. Christian Zentgraf aus Darmstadt; und die stellvertretende Tierheimleitung aus Darmstadt, Bettina Syffus.
Dagmar Kitzmann vom Tierschutz Homberg-Borken Vorstand, Sonja Hentschel-Dörr, die 1. Vorsitzende Tierschutz Homberg-Borken; Dr. Philipp Rottwilm, Bürgermeister von Neuental, Tierarzt Dr. Christian Zentgraf aus Darmstadt; und die stellvertretende Tierheimleitung aus Darmstadt, Bettina Syffus. © Zander

Schwalm-Eder. Die Katzenschutzverordnung, nach der Halter von freilaufenden Katzen verpflichtet sind, ihre Tiere kastrieren, registrieren und kennzeichnen zu lassen, gilt jetzt in 14 Kommunen im Kreis.

Seit 1. April neu dabei: Neuental. Dort waren auch die „rollenden Tierärzte“ mit einem mobilen Kastrationswagen vor Ort, den die Gemeinde gemietet hat.

„Zu große Katzenpopulationen sind in ganz Hessen ein Problem“, sagt Neuentals Bürgermeister Dr. Philipp Rottwilm. Dadurch könnten sich Krankheiten leicht verbreiten. „Mit der Verordnung handeln wir im Sinne des Tierschutzes und hoffen, dass andere nachziehen.“ Der Bürgermeister von Jesberg, Heiko Manz, hat angekündigt, in puncto Katzenschutzverordnung etwas bewegen zu wollen. Erste Gespräche mit dem Kollegen Rottwilm habe es gegeben. Spruchreif sei allerdings noch nichts.

In neun Kommunen gilt die Kastrationspflicht noch nicht

Im vorigen Jahr hatten Neukirchen, Schwalmstadt und Körle eine Katzenschutzverordnung eingeführt. Seit 2016 müssen Halter ihre Katzen schon in Niedenstein, Spangenberg, Melsungen, Morschen, Felsberg, Malsfeld, Edermünde, Guxhagen und Homberg kastrieren lassen, seit 2015 in Borken. Als Halter gilt auch, wer freilaufende Katzen regelmäßig füttert. Noch keine Katzenschutzverordnung gibt es dagegen in Schwarzenborn, Gilserberg, Ottrau, Oberaula, Schrecksbach, Fritzlar, Gudensberg, Knüllwald, Bad Zwesten.

Frielendorf hat von einer Katzenschutzverordnung aufgrund mangelnder Kontrollmöglichkeiten abgesehen. „Wir unterstützen stattdessen den Tierschutzverein Katz und Co.“, sagt Bürgermeister Thorsten Vaupel.

Bad Zwesten habe sich bislang nicht mit der Einführung einer Katzenschutzverordnung beschäftigt, da es „zur Zeit wichtigere Baustellen gibt“, sagt Bad Zwestens Bürgermeister Michael Köhler. „Grundsätzlich ist es ein wichtiges Thema.“ 

Neuental will Vorreiter sein

 „Wir wollen der Vorreiter sein.“ Mit diesen klaren Worten kündigte Neuentals Bürgermeister Dr. Philipp Rottwilm die neue Katzenschutzverordnung an, die ab 1. April gültig ist. Jeder Katzenhalter ist demnach verpflichtet, sein Haustier kastrieren, registrieren und kennzeichnen zu lassen. Als Halter gilt bereits, wer eine Katze regelmäßig füttert. Die Katzenschutzverordnung in Neuental ist aber nur ein Schritt. Zusätzlich hat die Kommune einen mobilen Kastrationswagen gemietet, in dem Tierärzte kürzlich wilde Katzen sterilisierten, die sie zuvor am Neuenhainer See eingefangen hatten. 

Für den Einsatz des Kastrationsmobils, das hauptsächlich der Landestierschutzverband Hessen finanziert und im ganzen Bundesland im Einsatz ist, zahlt Neuental einen Tageszuschlag von 50 Euro. „Da schon eine Kastration zwischen 70 und 120 Euro kostet, ist das vergleichsweise günstig“, sagte Rottwilm. Im Wagen arbeitet Tierarzt Christian Zentgraf. Der 53-Jährige lebt in Darmstadt, ist aber für das Kastrationsmobil auch in Nord- und Mittelhessen im Einsatz. 

Eingriff dauert 20 bis 30 Minuten

Zentgraf beschreibt, wie der Eingriff abläuft. „Zunächst werden die Katzen betäubt“, erklärt er. Sie sind sediert und bekommen von der Operation nichts mit. „Der Eingriff inklusive der Vorbereitungen dauert in etwa 20 bis 30 Minuten“, erzählt Zentgraf. Bei den Katern nimmt der Eingriff weniger Zeit in Anspruch. Er dauert zehn bis 15 Minuten. Der Termin war der zweite dieser Art in Neuental. 

Beim ersten Einsatz des Mobils haben die Ärzte 17 Katzen kastriert, beim zweiten Termin vier. Für den Kastrationswagen, der seit 2013 unterwegs ist und durch Spenden finanziert wurde, sucht der Landestierschutzverband noch Tierärzte aus Nordhessen, damit die Ärzte aus dem Süden des Landes kürzere Anfahrtswege haben. Im Schnitt ist jeder Arzt etwa zwei- bis dreimal im Monat im Einsatz. Ärzte und auch private Interessenten, die den Wagen mieten möchten, können sich per E-Mail an info@ltvh.de melden.

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