Nach Dauerregen: Mauer eingestürzt – Schäden entlang der Stadtmauer an der Hersfelder Straße

Auch in Homberg ist es zu einem Erdrutsch gekommen – und zwar an der Hersfelder Straße entlang der Stadtmauer.
Homberg – An der Hersfelder Straße entlang der Stadtmauer ist es in Homberg zu einem Erdrutsch gekommen. Dabei sind Teile der Stadtmauer weggebrochen. Zur Ursache des Erdrutsches könne man nur Vermutungen anstellen. Eine mögliche Ursache könne der Dauerregen sein, sagt Michael Schmoll-Feller von Weber-Ingenieure in Homberg, die für die Sanierung der Hersfelder Straße zuständig sind und auch den ersten Teil der Sanierung der Stadtmauer betreuen.
Die mögliche Ursache an der Stadtmauer sei somit ähnlich zu den Problemen an der A 49.
Zu dem Abrutsch ist es am Mittwoch vergangene Woche gekommen, teilte Schmoll-Feller mit. Der Einsturz stehe aber nicht mit den Sanierungsarbeiten in Verbindung, da aufgrund der Witterung zu dem Zeitpunkt nicht an der Mauer gearbeitet wurde. Der Teil der Mauer, der nun abgerutscht ist, sei vermutlich die äußere Mauerschicht. Allerdings könne das noch nicht vollständig bestätigt werden, erklärt Schmoll-Feller. Die Stadtmauer bestehe in großen Teilen aus zwei befestigten und gemauerten Außenwänden. Zwischen den Wänden befinde sich aber hauptsächlich lockerer Schutt und Erde. Beides wurde zum Auffüllen verwendet.
Stadtmauer war schon länger sanierungsbedürftig
Dass die Stadtmauer sanierungsbedürftig ist, stand schon länger fest. Allerdings hätten die dazu erstellten Gutachten immer auf die fehlenden Fundamente und Bodenplatten hingewiesen, nicht aber auf die Einsturzgefahr des Mauerwerks.
Auch der Pavillon an der Abrutschstelle sei in Mitleidenschaft gezogen. Daher sei in Absprache mit den Eigentümern und Behörden sogar überlegt worden, das Gebäude abzureißen. So sollte ein möglicher Schaden auf der Hersfelder Straße verhindert werden, erklärt Schmoll-Feller. Doch ein Erdstatiker habe dann empfohlen, das Gebäude in dem aktuellen Zustand zu belassen. Denn: „Es existiert eine Verbindung des Pavillons mit dem Rest der Mauer“, sagt er. Dadurch sorge der Pavillon auch für die Stabilität der Mauer. „Dieser Einschätzung sind wir gefolgt“, sagt Schmoll-Feller.

Die Standsicherheit sei also sehr wahrscheinlich weiterhin gegeben, da das Gebäude überwiegend auf der Erde und nicht auf der Mauer stehe. Dennoch sei bei allen weiteren Arbeiten Vorsicht geboten, da sich unterhalb des Pavillons nur aufgefülltes Material befinde. Nächste Woche sollen dann die Arbeiten an der abgerutschten Mauer beginnen. Zunächst müssten die Maschinen rechts und links abgesichert werden. Um die Stelle wieder in Ordnung zu bringen, werde Spritzbeton verwendet. Dafür habe man einen speziellen Bagger, der die Masse mit einem Arm aus acht bis zehn Metern Entfernung zur Baustelle auftragen könne. „So garantieren wir, dass kein Mitarbeiter direkt an der Abrutschstelle arbeiten muss“, sagt Schmoll-Feller. Zudem arbeite man mit einer Hebebühne. Damit bringe man Mitarbeiter, wenn sie doch mal näher an die Stelle heran müssten, von oben dorthin. „So kommt keiner zu Schaden“, sagt Schmoll-Feller.
Die Hersfelder Straße in Homberg ist derzeit vorsorglich einseitig gesperrt
Dann werde die Mauer noch rückverankert. Dabei werde in die Erde gebohrt und die Mauer dann mit Stangen im Boden verankert. „Danach ist die Statik der Mauer wieder hergestellt“, sagt der Fachmann. Die beschädigte Stelle werde durch Natursteinmauerwerk verblendet. Danach könnten die Sanierungsarbeiten an der Stadtmauer weitergehen. Wie lange die Arbeiten dauern, hänge vor allem vom Wetter ab.
Die Hersfelder Straße ist derzeit vorsorglich einseitig gesperrt. Der Fußweg könne aber weiter genutzt werden. Nach der einseitigen Sperrung der Hersfelder Straße folge eine Vollsperrung. „Wenn die Sanierungsarbeiten an der Straße und der Mauer weitergehen.“ (Lea Beckmann)