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Queere Jugendliche stärken: Landkreis nimmt an hessischem Pilotprojekt teil

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Von: Maja Yüce

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Beleidigungen wegen sexueller Identität: CDU-Mitglieder sollen eine Transfrau beleidigt haben.
Queere Menschen erfahren immer wieder Ablehnung oder sogar Gewalt. Der Schwalm-Eder-Kreis nimmt als einer von drei Landkreisen in Hessen an einem Pilotprojekt teil. © imageBROKER

Für mehr Vielfalt: Schwalm-Eder-Kreis nimmt an hessischem Pilotprojekt teil.

Schwalm-Eder – Queere Menschen erfahren immer wieder Ablehnung oder sogar Gewalt. Der Schwalm-Eder-Kreis nimmt als einer von drei Landkreisen in Hessen an einem Pilotprojekt teil, dass dabei helfen soll, queere Jugendliche im ländlichen Raum zu stärken.

Queer ist ein Oberbegriff für verschiedene sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten. Er schließt Schwule und Lesben ebenso mit ein wie Trans-Personen, asexuelle oder nicht-binäre Menschen. Der Begriff „queer“ bietet den Menschen, die sich selbst so identifizieren, auch einen Schutz: Sie müssen sich nicht genauer offen- oder festlegen.

Impulse zur Stärkung der Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt setzen

Mit dem Pilotprojekt „Queere Jugendliche im ländlichen Raum“ will die Landesregierung gezielt Impulse zur Stärkung der Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt setzen, teilt das Sozialministerium mit. Für das Projekt stehen 240 000 Euro bereit. Mit der Umsetzung ist der Hessische Jugendring (hjr) beauftragt – die drei Kreise und der Verein Limbunt (Limburg-Weilburg) arbeiten mit. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserer Bewerbung gepunktet haben“, sagt Björn Angres, Leiter des Jugendamtes. Es sei wichtig, Angebote für alle Jugendliche zu schaffen. Ein Kooperationspartner sei die Jugendpflege Schwalmstadt, die sich schon inhaltlich mit dem Thema befasse. „Ein Queerer-Treff soll dort entstehen, den wir fachlich begleiten und der als Blaupause für andere Kommunen dienen kann.“ Auch soll es Fortbildungen für Jugendgruppenleiter geben. Der Landkreis erhalte 10 000 Euro Fördergeld. Das werde helfen, das bereits gesetzte Ziel zu erreichen.

Überall in ländlichen Regionen gebe es schwule, lesbische, bisexuelle und trans Jugendliche. „Wir müssen dafür sorgen, dass sie in ihrer Nähe offene Jugendgruppen finden“, sagt Andreas Kaufmann, stv. Vorsitzender des hjr. Dazu diene das Projekt.

Der oft steinige Weg des Outings werde nun durch Fachleute begleitet. Neben beratenden Angeboten könnten Jugendgruppen dazu beitragen, den Weg in eine offene Gesellschaft zu ebnen, so Prof. Dr. Jan Hilligardt, Direktor des Hessischen Landkreistags. (Maja Yüce)

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