Stadtverordnete sind dafür: Der Rathaussaal wird zum Büro

Aus dem Rathaussaal in Homberg sollen Büroräume werden. Dafür sprachen sich die Homberger Stadtverordneten am Donnerstag in ihrer Sitzung bei einer Enthaltung einstimmig aus.
Homberg – Der Rathaussaal im ersten Obergeschoss des Rathauses sei untergenutzt und daher sei es eine optimale Lösung, in dem 100 Quadratmeter großen Raum acht bis zwölf Arbeitsplätze zu schaffen. Wie viele es letztlich werden, komme auf die räumliche Aufteilung an. Somit sei aber dann die gesamte Stadtverwaltung – außer die Technischen Betriebe – gebündelt an einem Standort. Die Unternutzung des Raumes werde damit begründet, dass er zwar gelegentlich genutzt werde, aber meist nur von wenigen Menschen. Allenfalls bei Ausschusssitzungen mit vielen Besuchern sei der Raum mal ausgelastet.
„Die Neustrukturierung der Räume für die städtische Verwaltung beschäftigt uns schon länger“, sagte Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Thurau (SPD). Zunächst gab es die Überlegung, die gesamte Verwaltung mittels eines Anbaus an das historische Rathaus an einen Standort zusammenzuführen. Doch diese Idee wurde aufgrund der hohen Kosten schnell verworfen. Eine Kostenschätzung aus dem Jahr 2017 lag bei ungefähr fünf Millionen Euro.
Danach hätte es die Zwischenlösung gegeben, die Stadtverwaltung auf zwei Standorte aufzuteilen – auf das Rathaus und den Frankfurter Hof in der Obertorstraße. Doch dann sei die Idee entstanden, die Räume im Rathaus neu zu strukturieren und somit den Rathaussaal anders zu nutzen.
Wenn in dem Saal Arbeitsplätze entstehen, dann würden die Räume im Rathaus für die Stadtverwaltung ausreichen. Denn: „Aufgrund von Homeoffice und der Interkommunalen Zusammenarbeit ist der Raumbedarf gesunken“, sagte Thurau.
Bürgermeisterzimmer soll zum Besprechungsraum werden
Und auch eine Lösung für einen neuen Besprechungs- und Sitzungsraum wurde schon entwickelt: das Bürgermeisterzimmer von Dr. Nico Ritz. „Unser Bürgermeister will in ein kleineres Zimmer“, sagte Thurau. Das jetzige Bürgermeisterzimmer sei mit seiner Größe von ungefähr 45 Quadratmetern ausreichend für Magistratssitzungen und kleinere Ausschusssitzungen sowie auch als Trauzimmer geeignet. „Für größere Sitzungen haben wir zum einen noch die Stadthalle und den Saal in der Krone“, so der Stadtverordnetenvorsteher.
Das Gasthaus Krone in der Homberger Altstadt soll im Spätsommer fertig saniert und umgebaut sein. Die Veränderungen im Rathaus böten einen charmanten Nebeneffekt für die Krone, da „dort Leben einkehren würde, wenn dort Ausschusssitzungen stattfinden“, sagte Elke Ziepprecht (FDP) zu der Ausweichmöglichkeit.
„Diese Lösung bringt eine enorme Kosteneinsparung mit sich“, betonte Jana Edelmann-Rauthe (CDU). Sie merkte allerdings an, dass der Bürgermeister auch weiterhin einen „angemessen Repräsentanzraum“ haben sollte, wenn er ein neues Büro bekomme. Welcher Raum schließlich das neue Bürgermeisterbüro werde, stehe noch nicht fest. (Lea Beckmann)