Ambulante Chirurgie und Praxen sollen in der Kreisstadt bleiben
Aus für stationäre Klinik in Homberg
Homberg. Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Eine Klinik im klassischen Sinne mit stationärer Versorgung wird es in der Kreisstadt nicht mehr geben. Bis Ende September sollen die chirurgische sowie die innere Abteilung mit etwa 60 Betten aufgelöst werden.
Diese Information der HNA bestätigte Asklepios-Regionalgeschäftsführer Dr. Dirk Fellermann.
Im vergangenen Jahr soll das Homberger Haus einen Verlust von 2,8 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Die Fallzahlen seien kontinuierlich von 4000 (2006) auf zuletzt 3200 (2009) gesunken. Die stationären Angebote des Homberger Klinikums sollen auf die Standorte Melsungen und Schwalmstadt aufgeteilt werden.
Ambulante chirurgische Operationen, eine onkologische Tagesklinik, eine gynäkologische Praxis sowie eine nephrologische Praxis mit Dialyse soll es aber weiter in Homberg geben, wie Asklepios-Regionalgeschäftsführer Dr. Dirk Fellermann erklärte.
Die Kreisstadt werde auch Standort für einen Notarzt und Rettungssanitäter bleiben, sagte er. Das bedeute, bei medizinischen Notfällen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen sei eine schnelle Versorgung gewährleistet. Patienten würden dann aber nicht ins Homberger Krankenhaus, sondern in eine andere Klinik gebracht.
Nach Angaben Fellermanns sind keine Entlassungen geplant. Die 68 Vollzeitmitarbeiter würden wohnortnah auf andere Standorte umgesetzt. Einige würden auch weiter in Homberg benötigt. In Melsungen will der Konzern einen chirurgischen Schwerpunkt aufbauen.
Zum 1. Juli war die Frauenklinik von Homberg nach Schwalmstadt umgezogen. Entsprechend der Vereinbarung mit dem Landkreis aus dem Jahr 2006 werde die stationäre Versorgung in Schwalmstadt und Melsungen konzentriert.
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