Im Speckgürtel von Kassel: Hier stehen die teuersten Häuser im Schwalm-Eder-Kreis

Körle, Fritzlar und Niedenstein: Wo die teuersten Immobilien im Schwalm-Eder-Kreis stehen, zeigt der Immobilienbericht 2022.
Schwalm-Eder – Nirgends im Landkreis kosten die Immobilien so viel Geld wie in Körle, in Fritzlar und in Niedenstein. Das zeigt der Immobilienbericht 2022. In Körle kostetet im vorigen Jahr ein Haus durchschnittlich 458 000 Euro, in Fritzlar 407 000 Euro und in Niedenstein 371 000 Euro. Das ist das Ergebnis des Immobilienberichts 2022, den das Amt für Bodenmanagement in Homberg vorgelegt hat. Für Ein- und Zweifamilienhäuser wurden im Landkreis durchschnittlich 225 000 Euro gezahlt: Das sind neun Prozent mehr als noch 2021.
Energiepreise, Ukrainekrieg und gestiegene Kreditzinsen: 16 Prozent weniger Verkäufe als im Vorjahr
Der Ukrainekrieg, die hohen Energiepreise und vor allem die gestiegenen Kreditzinsen wirkten sich auf den Markt und die Kaufpreise aus: Dort sei „eine gewisse Zurückhaltung“ spürbar, sagt Uwe Koch, Vorsitzender des Gutachterausschusses und Leiter des Amts für Bodenmanagement in Homberg. So wurden 2022 mit 1984 Verkäufen 16 Prozent weniger Fälle registriert als 2021. Das wirkt sich wiederum auch auf den Geld- und Flächenumsatz aus. Der Geldumsatz sank um drei Prozent auf 291 Millionen Euro, der Flächenumsatz reduzierte sich um sieben Prozent auf 686 Hektar.
Die meisten Häuser wurden 2022 in Schwalmstadt verkauft (169), gefolgt von Homberg (159) und Borken (123). Die wenigsten Kaufverträge wurden in Körle und Neuental (je 34) unterzeichnet, in Schwarzenborn waren es 16 Häuser. Auch bei den Baugrundstücken führen Schwalmstadt (50) und Homberg (47) die Liste an, gefolgt von Oberaula (41). Die wenigsten Verkäufe von Bauland verzeichnen Neuental (10) und Schwarzenborn (9). Der Kaufpreis für Bauland im Landkreis liegt bei 72 Euro – und ist damit um 13 Prozent billiger als noch 2021.
Schwalm-Eder-Kreis: Landwirtschaftlich genutzte Flächen werden teurer
Teurer geworden ist dagegen die landwirtschaftlich genutzte Fläche. Die Bodenmanager verzeichnen bei Ackerland einen Anstieg von acht Prozent auf 2,10 Euro für den Quadratmeter. Für Grünland liegen sie im Schnitt bei 1,13 Euro/qm. Insgesamt wurden 2022 im Landkreis 424 Hektar landwirtschaftliche Fläche verkauft, dabei flossen 8,2 Millionen Euro. Der größte Umsatz auf diesem Segment wurde in Gudensberg erzielt. (Claudia Brandau)
Immobilienbericht schafft Transparenz
Der Immobilienbericht des Amtes für Bodenmanagement setzt sich aus der Auswertung aller Transaktionen zusammen, die im Kalenderjahr 2022 auf dem Grundstücksmarkt stattgefunden haben. Der Bericht folgt dem gesetzlichen Auftrag, Transparenz auf dem regionalen Immobilienmarkt zu schaffen. Den Bericht gibt es kostenfrei auf der Internet-Plattform der Hessischen Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation.
Weit entfernt sind die Durchschnittspreise in Körle, Fritzlar und Niedenstein allerdings von der teuersten derzeit verfügbaren Immobilien in Kassel: Fast zweieinhalb Millionen Euro kostet das Objekt.