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Tosender Applaus für die Komödie „Komplexe Väter“ in der Stadthalle

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Von: Lea Beckmann

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Anton (Jochen Busse), Ute (Maike Bollow) und Erik (Hugo Egon Balder) staunen, dass ihre Tochter zu einem Psychologen geht. Später stellt sich noch heraus, dass ihr Freund auch ihr Psychologe ist.
Anton (Jochen Busse), Ute (Maike Bollow) und Erik (Hugo Egon Balder) staunen, dass ihre Tochter zu einem Psychologen geht. Später stellt sich noch heraus, dass ihr Freund auch ihr Psychologe ist. © Lea Beckmann

Feine Ironie, Sticheleien und Witze auf Kosten des anderen – so gestaltete sich der Mittwochabend in der voll besetzten Homberger Stadthalle.

Homberg – Ob Schmunzeln oder lautes Lachen, die Komödie „Komplexe Väter“, präsentiert vom Statttheater, wurde ihrem Genre gerecht.

Das lag in erster Linie an dem Drehbuch von René Heinersdorff. Fünf Charaktere, die alle unterschiedlich scheinen, doch mehr gemeinsam haben, als ihnen eigentlich lieb ist. Anton (Jochen Busse) und Ute (Maike Bollow) sind ein Paar. Erik (Hugo Egon Balder) ist der Ex-Mann von Ute. Die beiden haben eine gemeinsame Tochter, Nadine (Josepha Walter). Doch Anton hat sich eigentlich um Nadine gekümmert, Erik war nie wirklich da. Allein diese Konstellation bietet großes Konfliktpotenzial.

Doch das reicht noch nicht: Nadine stellt den dreien ihren Freund vor. Das Problem dabei ist nicht nur, dass Anton und Erik seit Langem mal wieder aufeinandertreffen, sondern Nadines Freund Björn (René Heinersdorff) ist 25 Jahre älter als sie, hat selbst ein Kind und war ihr Psychologe. Das passt Anton und Erik überhaupt nicht. Das sind sie nun also: die komplexen Väter.

Doch nicht nur ihre Persönlichkeiten sind komplex, auch die Beziehungen zueinander, von denen sie zu Beginn noch nichts wussten. Björn ist eigentlich verheiratet. Erik führt mit dessen Frau eine Affäre und auch Anton war mal mit ihr vor vielen Jahren liiert. Das machte das Chaos perfekt und gipfelte darin, dass Björn Nadine einen Heiratsantrag machte.

Die Rollen waren Jochen Busse und Hugo Egon Balder auf den Leib geschneidert

Aber nicht allein die Handlung brachte das Publikum zum Lachen. Jochen Busse und Hugo Egon Balder brachten mit ihrer schauspielerischen Leistung den Humor auf die Spitze. Balder und Busse hatten immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Sie konnten die Sätze des anderen nicht unkommentiert lassen. Das Zusammenspiel der beiden harmonierte, auch wenn ihre Rollen Anton und Erik sich eigentlich „hassen“, wie Tochter Nadine sagte. Die Rollen der altgewordenen Väter waren den beiden auf den Leib geschneidert. Auch die anderen drei überzeugten in ihren Rollen: Maike Bollow als überdrehte und auf Harmonie fokussierte Mutter, René Heinersdorff als oberkluger und jung gebliebener Freund – auch wenn er schon Mitte 50 ist – und Josepha Walter als coole und wie sollte es anders sein, genervte Tochter, der die Eltern peinlich sind. So ergänzte sich das Ensemble perfekt.

Im Gegensatz zu den präsenten Persönlichkeiten war das Bühnenbild minimalistisch. Eine graue Bank stand in der Mitte und wurde von fünf aufgestellten Wänden mit einem lilafarbenen Licht umrandet. Doch mehr brauchte es auch nicht, da so die Handlung und die Figuren den Raum auf der Bühne einnehmen konnten.

Eine rundum witzige Geschichte. Das Stück lud dazu ein, endlich mal wieder unbeschwert Lachen zu können – und das tat das Publikum zu Genüge. Die Begeisterung zeigten die Besucher am Ende mit Standing Ovations und tosendem Applaus. (Lea Beckmann)

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