Sibylle Kistner von der Evangelischen Kirchengemeinde, Beate Lippert von der Katholischen Gemeinde und Daria Klevinghaus von der Selbständigen Evangelisch Lutherischen Kirche (Selk) organisieren in diesem Jahr den Kreuzweg gemeinsam.
Der Weg kann ab kommendem Sonntag, 26. März, gegangen werden. Er führt ab der Petruskirche der Selk in der Homberger Bergstraße über die St. Marien Kirche am Marktplatz bis zur Katholischen Kirche in der Kasseler Straße.
Stationen in drei Kirchen
„Das Konzept der beiden vergangenen Jahre hat sich bewährt“, sagt Jugenddiakonin Sibylle Kistner. Wegen der Coronapandemie hatte man den gemeinsamen Kreuzweg umgestaltet. Die Stationen wurden in den drei Kirchen aufgebaut, die die Gläubigen dort zwei Wochen lang – bis Ostern – aufsuchen konnten. „Man kann den Weg allein gehen, aber natürlich auch in Gruppen“, sagt Beate Lippert von der katholischen Christus Epheta Gemeinde.
Man könne den Weg auch mehrmals abgehen oder aber nur einzelne Stationen besuchen. In der Zeit von 14 bis 16.30 Uhr sind ab Sonntag alle drei Kirchen für die Besucher geöffnet. Ein jeder Gast könne sein eigenes Tempo für den Weg finden, ihn vielleicht auch zur Meditation nutzen. Das Innehalten an den Stationen in den Kirchen und die Beschäftigung mit den dargestellten Geschichten und Fragen soll die Menschen zum Nachdenken und zum „Runterkommen“ einladen.
Die Aktion des gemeinsamen Kreuzweges der Kirchengemeinden sei in den vergangenen Jahren sehr gut angenommen worden, sodass sich die Homberger Ökumene wieder für diese Art des Kreuzweges entschieden habe, sagen die drei Verantwortlichen.
Kreuzweg kann Hilfestellung für das eigene Leben bieten
Man habe auch die traditionelle gemeinsame Wanderung wieder einführen können. Den Weg an sich könne man schnell abgehen, er ist kurz und gerade: Doch das echte Leben laufe vielfach nicht so gradlinig, wie es sich viele Menschen wünschten, sagt Sibylle Kistner: „Der Kreuzweg kann Hilfe und Anregungen geben, mit den Irrungen und Wirrungen des Lebens zurechtzukommen und sie zu akzeptieren“, sagte Sibylle Kistner.
Die Gruppe orientiert sich bei der Gestaltung an der des Bischöflichen Hilfswerks Misereor, einem der größten Hilfswerke der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. Das stellt in diesem Jahr Madagaskar in den Mittelpunkt des Kreuzweges. Die Bewohner des riesigen Inselstaates vor der afrikanischen Südostküste prägen den Weg: Neben den Bibelstellen zur Geschichte des Kreuzweges werden auch passende Lebensgeschichten von Menschen aus Madagaskar erörtert. „Fragen dazu können den Bezug zum eigenen Selbst herstellen“, sagt Daria Klevinghaus.
Genau darum geht es: Ums eigene Selbst und uns eigene Innere. Denn nichts anderes ist ein Kreuzweg – ein Wallfahrtsweg, der zum eigenen Geist und Herzen führt. Die Homberger Ökumene lädt alle Christen dazu ein, das Angebot der Andachtsübung in der Zeit vor Ostern anzunehmen. (Christine Thiery)
Der Süden Madagaskars befindet sich derzeit in einer schweren Hungerkrise – der ersten weltweit, die laut den Vereinten Nationen eindeutig auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Die schlimmste Dürre seit 40 Jahren führt zu Ernteausfällen, Staubstürmen und Versandung. Tausende Menschen leiden an Unterernährung. Die starke Waldrodung sorgt für die Erosion der Böden, das verhindert weitere Kultivierung. Der Inselstaat ist abhängig vom globalen Weltmarkt. Dort lässt der Krieg in der Ukraine die Preise für Energie, Nahrungs- und Düngemittel steigen. Armut und Hunger nehmen zu. (zty) Quelle: Misereor