„Das Ergebnis ist ein großes Lob fürs ganze Team“

Jesberg – Jesbergs Bürgermeister Heiko Manz wurde bei der Wahl am Sonntag mit 95 Prozent Zustimmung im Amt bestätigt. Ein Gespräch über ein Ausnahmeergebnis.
Wie stolz macht Sie das Ergebnis?
Sehr stolz, gar keine Frage. Aber ich habe es ja nicht alleine eingefahren, sondern zusammen mit allen Mitarbeitern, Ortsbeiräten, Vereinen, Feuerwehren. Wir sind also ein großes Team. Eines, das in den vergangenen sechs Jahren viel geschafft hat. Und das haben die Jesberger Wähler am Sonntag honoriert. Was wir da erhalten haben, ist eine tolle Bestätigung unserer Arbeit.
95 Prozent Zustimmung können Würde oder Bürde sein. Löst das Ergebnis pure Freude oder auch Druck aus?
Nein. Diese Zahl löst null Druck, dafür viel Motivation aus. Denn sie gibt die Richtung vor, in der es für mich weiter geht. Der Auftrag der Wähler lautet, dass ich mit meinem Team solide weiterarbeiten soll.
Hatten Sie damit gerechnet?
Natürlich hatte ich auf ein gutes Ergebnis gehofft, aber als das erste Ergebnis aus Reptich kam, war ich schon geflasht. Das ist ein fantastisches Zwischenzeugnis, das mir die Einwohner da nach der ersten Amtszeit ausgestellt haben.
Sie haben es als Alleinkandidat geschafft, dass fast 60 Prozent der Wähler ihr Kreuzchen gesetzt haben.
Ja, das ist super. Viele hatten schon angekündigt, dass sie aus reiner Zufriedenheit wählen gehen wollten. Aber als die Höhe der Wahlbeteiligung vorlag, war es dann doch ein emotionaler Moment.
Ein solches Ergebnis kann auch dazu verleiten, dass man die Bodenhaftung verliert…
(Lacht). Das würde meine Familie nie zulassen. Wenn da einer den Eindruck hat, dass ich abhebe, holt er mich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück.
Wie geht es weiter? Was steht an?
Viel Arbeit. Die Feuerwehrhallen in Hundshausen und Densberg müssen auf den neuesten Stand gebracht werden, das Gelände am Schlossberg soll bis zum Sommer fertig umgebaut sein, vom Dorfgemeinschaftshaus in Hundshausen steht quasi nur die Hülle, auch das in Reptich muss auf den Stand der Technik gebracht werden. Und dann sind da noch die barrierefreien Bushaltestellen.
Die sollen barrierefrei umgebaut werden…
Ja. Darüber kann man schimpfen, oder eben auch einsehen, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der die Menschen immer älter werden. Dem müssen wir Rechnung tragen, und das in vielen Bereichen.
Was ist noch geplant?
Langfristig steht der Bau einer Mensa am Gelände der Kellerwaldschule an, die die Schul-, aber auch die Kinder aus dem unmittelbar benachbarten Kindergarten vorsorgt. Es wird also nicht langweilig in der neuen Amtszeit.
Am Wahlabend hieß es, dass Sie jetzt sechs Jahre lang Zeit haben, noch die fehlenden fünf Prozent, die Sie nicht gewählt haben, zu überzeugen…
Das ist illusorisch. Man kann es nie allen Recht machen. Die 95 Prozent Zustimmung zeigen mir, dass ich von einer großen Welle der Unterstützung getragen werde. Das ist fantastisch.
Wenn Sie dem Wahlabend eine Note geben müssten?
Eine zwischen 1 und 10? Eine glatte 11.
Was war der emotionalste Moment?
Es gab gleich zwei. Als das erste Ergebnis aus Reptich einlief und ich merkte, dass es gut läuft. Und als ich ins DGH Densberg zur Wahlparty kam und da „Glückauf, der Steiger kommt“ lief. Das Lied wird auf Schalke gesungen. Das ist mein Verein. Und das war mein Abend.