Knüllwald regelt Freibadsaison neu

Knüllwalder Parlament stimmt im Bereich Badeaufsicht für eine Zusammenarbeit mit Homberg.
Knüllwald – Nun ist es doch endlich vollbracht: Die Knüllwälder Gemeindevertreter stimmten in ihrer Sitzung am Mittwochabend – wenn auch verspätet – der Zusammenarbeit zwischen Homberg und Knüllwald bei der technischen Betriebsführung und der Badeaufsicht ihrer drei Freibäder zu.
Es wurden allerdings abweichend zur Vorlage Ausnahmen eingearbeitet. Ein Wechsel des Personals nach Homberg ist nur nach vorheriger Abstimmung mit Knüllwald möglich, Betriebsmittel werden nicht übergeben, da keine vorhanden seien. Der Haftungsausschluss gilt gegenseitig. Zudem wurde eine neue Entgeltordnung beschlossen.
Erst am 13. März hat der Gemeindevorstand eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen
Eigentlich habe der Beschluss bereits in der Februarsitzung gefasst werden müssen, sagte Bürgermeister Jürgen Roth, denn die Vereinbarung habe ursprünglich bereits ab dem 1. März gelten sollen. Da aber damals keine Entscheidung getroffen wurde, habe man nun die gesonderte Sitzung am Mittwoch dafür einberufen müssen. Die Vorlage sei allen zugegangen.
„Wir hätten den Termin einhalten können, wenn uns in der gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses im Februar mit Homberg die Unterlagen vorgelegen hätten“, sagte René Liehmann (GfK). Das sei ein äußerst peinlicher Moment gewesen. Die Homberger seien dagegen umfänglich informiert gewesen, warf er Roth vor. Der Bürgermeister bezog sich auf die Hessische Gemeindeordnung (HGO): Die Unterlagen würden den Gemeindevertretern erst dann zugeschickt, wenn der Gemeindevorstand dazu einen Beschluss gefasst habe. Zu diesem Zeitpunkt sei das aber nicht der Fall gewesen. Erst am 13. März hat der Gemeindevorstand eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. Die Fraktionsvorsitzenden würden über die Protokolle informiert.
Für Sebastian Möller (SPD) ist das Riesenproblem die mangelnde Kommunikation
Liehmann nannte das alles „sehr unprofessionell“. „Das hätte besser vorbereitet werden müssen.“ Für Sebastian Möller (SPD) ist das Riesenproblem die mangelnde Kommunikation. „Wir können nur beschließen, wenn wir die Informationen haben.“
Der Gemeindevorstand bereite die Sitzungen der Gemeindevertretung vor, bezog sich Roth auf die HGO. So seien die Spielregeln. Es sei nicht die Aufgabe des Bürgermeisters, die Informationen vor den Entscheidungen des Gemeindevorstandes heraus zu geben. Roth sagte, man habe bereits im vergangenen Jahr mit Homberg kooperiert, Fachpersonal würde landauf landab gesucht. Das Fünf-Jahresangebot von Homberg sei von Dezember bis Mitte März von den Gremien totgeredet worden. Den Unterlagen zufolge gab es Diskussionen im Gemeindevorstand zum Personalübergang und zu Haftungsfragen.
Die Homberger Stadtverordneten hatten im Februar der Vereinbarung zugestimmt
„Wir können den Betrieb der Bäder nur gemeinsam mit Homberg leisten“, erläuterte Jörg Vollbrecht (parteilos). Man solle aber ins Protokoll aufnehmen, dass man gegebenenfalls darüber sprechen soll, welches Freibad geöffnet werden soll, falls der Betrieb beider Knüllwälder Bäder auf dem Prüfstand stehe.
Die guten Ansätze im Vertrag seien zielführend, zumal eine Badeaufsicht in Knüllwald gekündigt habe, sagte Helmut Wettlaufer (SPD). Andere Bäder im Kreis suchten auch verzweifelt nach Badeaufsichten. „Ich hoffe, es können beide Bäder geöffnet werden“, betonte Wettlaufer. Die Homberger Stadtverordneten hatten im Februar der Vereinbarung zugestimmt. (Christine Thiery)