Die neue Straße werde nach genauen gesetzlichen Vorgaben gebaut. Sie ist 6,50 Meter breit inklusive Bürgersteig und entspreche dem normalen Standard. „Im Gehweg liegen die Versorgungsleitungen, primär deswegen wurde er auch gebaut“, sagt Liebermann. Falls es zu Reparaturen komme, lasse sich das Pflaster leicht öffnen. Wo sich aber ein Gehweg befinde, müsse auch Licht angebracht werden.
Eine zweite Zufahrt sei aus Sicherheitsgründen nötig, soll aber nur im Notfall von Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehr genutzt werden. Diese erhielten eigens Schlüssel für die Schranken am oberen und unteren Ende der Zufahrt.
Die Gemeinde Knüllwald werde ebenfalls einen Schlüssel haben, um sie in Notfällen zu nutzen: etwa bei einem Feuer oder einem gesundheitlichen Notfall im Gebiet. „Wenn in solchen Fällen die Zufahrt in den Schilfwiesen vom Verkehr verstopft ist, kommt ansonsten niemand ins Gebiet“, sagt Jürgen Liebermann.
Daher müsse man aus gesetzlichen Gründen mit einer zweiten Straße vorsorgen. Die Logistiker hätten ihm zugesichert, dass es aus ihrer Sicht nicht sinnvoll sei, die Straße als zweite Zufahrt zu nutzen, da sie einen Umweg bedeute, die Straße In den Schilfwiesen sei besser geeignet, weil man von dort aus schneller auf der Autobahn sei.
Für Liebermann ist damit ganz klar: „Die zweite Zufahrt ist nur für Notfälle gedacht.“ Da gebe es keinerlei Zweifel. Auch wenn der dritte Bauabschnitt fertig ist, soll die Zufahrt zu den Betrieben von den Schilfwiesen her erfolgen. Thorsten Hellwig sei man nach der Kritik der Beleuchtung sehr entgegen gekommen: Die Firma Elvis habe nach einem Ortstermin am Abend erkannt, dass Hellwigs Grundstück tatsächlich von der Beleuchtung stark belastet sei. Daraufhin wurden die Lampen umgedreht, die Situation damit verbessert. Deshalb verstehe er die wiederholte Nachfrage nicht.
Alle rechtlichen Vorgaben würden eingehalten, auch was die geplante Begrünung und erforderten Ausgleichsflächen betreffe.
Die Beschwerden zwar seien nachvollziehbar, aber wer an der Autobahn lebe, müsse auch wissen, dass der Verkehr zunehme.
Ein Gewerbegebiet sei immer Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite profitiere die Gemeinde Knüllwald am meisten von den Einnahmen, da sie 60 Prozent der Anteile halte. Auf der anderen Seite gebe es dort bei Remsfeld die meisten Belastungen.
Die neue Straße soll voraussichtlich in rund einem Monat fertig sein. Es sei wegen der Lieferprobleme bei Bitumen und Asphalt zu Verzögerungen gekommen. Ursprünglich waren 1,2 Millionen Euro für den Ausbau angesetzt. (Christine Thiery)