Da ist es ihr völlig gleich, dass sie seit der Transplantation unter einem Diabetes leidet. Dass sie lebenslang jede Menge Medikamente nehmen muss. „Alles völlig egal, Hauptsache, ich darf leben.“
Und genau das wünscht sie den vielen tausend anderen Menschen, die dringend und vielleicht sogar schon seit vielen Jahren auf eine Organspende warten.
Steffi Sechtlings Appell: Ein jeder kann helfen, Menschen vor Tod und Krankheit zu retten, ihr Leben deutlich zu verbessern. Jede Spende von Blut und Knochenmark ist wichtig, genau wie die Bereitschaft, Organe zu spenden. Noch immer hätten viel zu wenige einen Organspenderausweis oder gar schriftlich festgelegt, dass sie im Falle ihres Todes bereit seien, Organe zu spenden. „Es gibt so viele Möglichkeiten, anderen zu helfen,“, sagt Steffi Sechtling.
Sie selbst ist dankbar für jede Hilfe, die sie erhalten hat. Am Samstag, 30. Juli, feiert sie ihr zweites Leben. Und ihre neue Niere, die ihr heute vor 18 Jahren eingesetzt wurde und munter vor sich hinarbeitet. Was sei beim Fest anziehen wird, steht längst fest: ein T-Shirt mit einer „Partyniere“ drauf. Der lustige nierenförmige Hütchenträger auf dem Shirt freut sich ganz offensichtlich, die Volljährigkeit des Organs – wenn es denn so etwas überhaupt geben sollte – feiern zu dürfen.
Steffi Sechtling tut es auf jeden Fall. Was Dankbarkeit bedeutet, muss man der 48-Jährigen wirklich nicht erklären. (Claudia Brandau)