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Landkreis setzt auf weniger Dienstwagen: Carsharing-Projekt startet

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Von: Manfred Schaake

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Auftakt für das Carsharing mit drei Autos: Vorn Michael Schramek und Dr. Brigitte Buhse, hinten von links Lisa Küpper, Marion Karmann, Dierk Glitzenhirn, Wolfgang Imberger, Sonja Pauly, Michael Sack, Uwe Zimmermann, Dr. Nico Ritz, Landrat Winfried Becker und Kirsten Kühnemund.
Auftakt für das Carsharing mit drei Autos: Vorn Michael Schramek und Dr. Brigitte Buhse, hinten von links Lisa Küpper, Marion Karmann, Dierk Glitzenhirn, Wolfgang Imberger, Sonja Pauly, Michael Sack, Uwe Zimmermann, Dr. Nico Ritz, Landrat Winfried Becker und Kirsten Kühnemund. © Christine Thiery

Schwalm-Eder. Ein bundesweit einmaliges Carsharingprojekt – übersetzt bedeutet das das Teilen eines Fahrzeugs – startet jetzt in Homberg.

Die Stadt, die Kreisverwaltung und die Homberger Filiale der Kreissparkasse sowie die Kraftstrombezugsgenossenschaft (kbg) teilen sich ab sofort Autos für Dienstfahrten. Es sei das erste Projekt dieser Form, sagte Landrat Winfried Becker bei der Vorstellung. 

Ziel sei, dass sich weitere Firmen beteiligten. Langfristig sollen so an mehreren Orten in der Region etwa 25 Autos stationiert werden – die dann auch privat vermietet werden. Dieser Prozess werde sich aber voraussichtlich über mehrere Jahre hinziehen, sagte Becker. Im ländlichen Raum seien viele Menschen auf ihre Fahrzeuge angewiesen, um mobil zu sein. „Allerdings brauchen einige den Zweitwagen nur, um zur Arbeit zu kommen.“ Dort könne man ansetzen, um das Bewusstsein fürs Carsharing zu erhöhen. 

Das Projekt startet jetzt mit drei Renault Clios, die für Dienstfahrten eingesetzt werden. Nach den Dienstzeiten wird ein Auto am Homberger Rathaus stehen bleiben, die anderen Fahrzeuge können Mitarbeiter mit nach Treysa und Malsfeld nehmen, sie stehen für private Fahrten zur Verfügung. Das Projekt ist das Ergebnis einer Studie über die Mobilität im Landkreis, die der Jesberger Michael Schramek mit seiner Firma Eco Libri für die Leaderregionen ausarbeitet. Ziel ist es, das Carsharing in der Region voranzutreiben, auch mit Elektroautos. 

Michael Schrameks Unternehmen analysiert die Zahl der Dienstfahrten und die Auslastung der Fahrzeuge an den jeweiligen Standorten und erarbeitet ein sinnvolles Konzept für deren Nutzung. Am Anfang des neuen, firmen- und verwaltungsübergreifenden Projekts stehen nun die Fahrzeuge, die die Firma Regio Mobil zur Verfügung stellt und vermietet.

Die Vorteile fürs Carsharing, also fürs Teilen eines Fahrzeugs von mehreren Fahrern, liegen für Landrat Winfried Becker auf der Hand: Zum einen gehe es natürlich um den Klimaschutz, zum anderen aber auch um ganz konkrete Summen. Denn der Landkreis und die Stadt Homberg zahlen bei der gemeinsamen Nutzung der Autos nur die Kilometerpauschale und den Benzinpreis und vermeiden so die Anschaffung von neuen, eigenen Fahrzeugen. 

Ein weiterer Vorteil: Je weniger Autos, desto entspannter die Parkplatzsituation an der Kreisverwaltung. Auch die Mitarbeiter der Kreisverwaltung, die die Fahrzeuge nutzen und mit nach Hause nach Malsfeld und Treysa nehmen, profitieren: Sie benötigen für den Arbeitsweg keinen eigenen Wagen mehr.

Die Idee, Fahrzeuge im ländlichen Raum mehrfach zu nutzen, sei eine spannende Sache, sagte der Homberger Bürgermeister Dr. Nico Ritz. Für Homberg als eine der wenigen Kreisstädte ohne eigenen Bahnhof sei das CarSharing sowohl ein Gewinn als auch eine Chance.

Marion Karmann, Regionalmanagerin des Zweckverbands Mittleres Fuldatal, macht bereits selbst erste Erfahrungen mit dem Carsharing in Malsfeld. Sie sagte, dass in sieben weiteren Orten in der Region solche Angebote gemacht werden sollen.

Das Mobilitätskonzept wird von den drei Leaderregionen Knüll, Schwalmstadt und Kellerwald-Edersee gefördert. Es sind 80 000 Euro angesetzt, davon stammen 60 000 Euro aus dem Fördertopf der Europäischen Union und des Landes Hessen, sagte Dr. Brigitte Buhse vom Zweckverband Knüllgebiet. Die Firma Regiomobil vermietet bereits in der Region Jesberg und Bad Zwesten Carsharing-Autos. Auch in Schwalmstadt bei der Altenhilfe werde ein solches Fahrzeug eingesetzt, berichtete Pfarrer Dierk Glitzenhirn vom Evangelischen Forum Schwalm-Eder.

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