Metzer bauen einen 500 Meter langen Zaun, um Kröten zu schützen

In Metze scheuten Freiwillige keine Mühen, um Kröten zu schützen. Die begeben sich bald auf Wanderung und müssen dabei auch über Straßen gelangen.
Metze – Wenn schon Arbeitseinsatz am Wochenende, dann aber bitte unter idealen Wetterbedingungen. Dieser Wunsch erfüllte sich für das „Team Kröte“ in Metze. Auch wenn der doch noch recht frische Wind für rote Wangen und Nasen sorgte, zauberte der herrliche Sonnenschein ein Lächeln in die Gesichter der zwölf Erwachsenen und vier Kinder, die sich daran machten, mehrere Krötenzäune mit einer Länge von 500 Metern zum Schutz der Amphibien an der Straße bei Metze aufzustellen.
Erste Erfahrungen sammelten sie bereits im vergangenen Jahr, wie Initiatorin Christine Glück erklärte: „Nachdem die Wanderung bereits im Gange war, hatten wir begonnen die Kröten mit der Hand einzusammeln, um sie über die Straße in den Schutz der Baumgruppe vor dem Teich zu tragen.“ Das aber war so mühselig, dass sich die Helfer kurzfristig einen Krötenzaun ausliehen. Nun wurde der Schutz rechtzeitig vor der Wanderung aufgestellt.
Krötenzaun in Metze: RP und Naturschutzbehörde gaben Tipps
Regierungspräsidium Kassel (RP) und Obere Naturschutzbehörde lieferten wichtige Tipps, Ratschläge und Hinweise und ebenso alle erforderlichen Materialien: etwa das Zaunmaterial aus undurchsichtigem Kunststoffgewebe, Haltestäbe, Spannschnüre und Fangeimer. Derart gut ausgestattet bestand der wichtigste Punkt zu Beginn des Einsatzes zunächst darin, sich über das gemeinschaftliche Vorgehen abzustimmen. „Hier fehlt uns natürlich noch etwas Routine“, sagte Christine Glück. „Aber wir haben auch schon an anderen Projekten gut zusammengearbeitet. Deshalb bin ich optimistisch, dass wir auch den Krötenzaun so ordentlich aufstellen werden, dass er seinen Zweck zum Wohl der Tiere erfüllen wird.“
Auf diese Hilfe sind die Amphibien in der Tat sehr angewiesen. Denn sobald die Temperaturen in feuchten Frühlingsnächten wenige Grad über der Nullgrad-Grenze liegen, beginnen Kröten, Frösche und Molche ihre Laichplätze aufzusuchen. Ihre Wege führen dabei oftmals über stark befahrene Straßen.

Zu Tode kommen sie übrigens nicht nur, weil sie überfahren werden, sondern auch durch den bei höheren Fahrgeschwindigkeiten entstehenden Strömungsdruck. Deshalb hoffen die Metzer Krötenhelfer nun darauf, dass auch die Autofahrer einen Beitrag zum Krötenschutz leisten, indem sie die durch entsprechende Warnschilder gekennzeichneten Strecken während der Wanderperiode langsam, dass bedeutet nicht schneller als mit 30 Stundenkilometern, befahren. Wer sich beim Krötenschutz aktiv beteiligen will, kann dies tun, das „Team Kröte“ sucht für die kommenden Wochen noch fleißige Helfer für das Einsammeln der Tiere in den frühen Morgenstunden. Nähere Angaben hierzu finden alle Interessierten im sozialen Netzwerk Instagram auf dem Kanal „Wir_in_Metze“.
(Michael Brückmann)