Gemeindevertreter stimmen für finanzielle Beteiligung an Windanlagen

„Windenergie ist aktueller denn je“, sagte Daniel Krump am Montagabend bei der Gemeindevertretersitzung in Neuental. Er ist Projektleiter bei dem Unternehmen iTerra, die für die Windanlagenenergieprojekte in Neuental zuständig ist.
Neuental – In der Gemeinde gibt es vier Vorrangflächen. Das bedeute, dass an diesen Standorten, großes Potenzial für Windanlagen gebe. Die Standorte dafür wären: die Altenburg, der Prinzessinnengarten, bei Linsingen und bei Dorheim/Waltersbrück südlich des Seehofs.
In dem geplanten Windpark Frielendorf-Dorheim, sollen vier Windenergieanlagen entstehen. „Eine einzelne Anlage hat eine Narbenhöhe von 169 Metern und ein Rotorblatt ist 75 Meter lang“, sagte Krump. Bürgermeister Dr. Philipp Rottwilm (SPD) erklärte, dass man derzeit mitten im Prozess des Genehmigungsverfahrens sei. „Wir haben einen BImSchG-Antrag (Bundes-Immissionsschutzgesetz) für vier Windräder gestellt“, sagte Rottwilm. Mit der Genehmigung des Antrages rechnet der Projektleiter im nächsten Jahr.
Windpark bei Dorheim: Baubeginn im Frühjahr 2026
Da die Lieferung der Teile für die Windräder momentan bei 16 bis 18 Monaten liege, soll die Bauvorbereitung – also Rodung der Waldgebiete – 2025 erfolgen. „Im Frühjahr 2026 wollen wir dann mit dem Bau beginnen, sodass wir die Windräder im Herbst oder Winter 2026 in Betrieb nehmen können“, sagte Krump.
Die Windenergieanlage trage nicht nur zur Energiewende bei, sondern die Kommune könne auch finanzielle Vorteile aus dem Windpark ziehen. Ein wichtiger Aspekt: die finanzielle Beteiligung von Kommunen an den Windenergieanlagen. Nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie können Kommunen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 0,2 Cent pro Kilowattstunde Stromertrag erhalten. Das werde vertraglich mit den Projektleitern des Windparkes festgehalten. Die Neuentaler Gemeindevertreter haben diesen Verträgen nun einstimmig zugestimmt.
Die Windenergie ist eine tragende Säule für die Stromerzeugung.
Die Gemeinde rechne für den Windpark Frielendorf-Dorheim jährlich mit Einnahmen von ungefähr 80 000 Euro, „je nachdem wie der Wind weht“, sagte Rottwilm. Und auch für den Windpark bei Linsingen profitiere die Gemeinde. Denn: Jede Kommune, deren Gebiet innerhalb eines Radius von 2,5 Kilometern von einer Windenergieanlage liege, könne von dem Windrad profitieren. Dort würden dann Einnahmen von rund 12 000 Euro im Jahr zusammenkommen. Das betreffe momentan nur die zwei Windräder, die dort bereits stehen. Zwei weitere seien noch in Planung.
„Die Windenergie ist eine tragende Säule für die Stromerzeugung“, sagte Lisa Heinmüller (SPD). Zum einen für die Energiewende, aber auch, um sich aus der Abhängigkeit zu befreien. Und eine finanzielle Beteiligung verschaffe zusätzliche Einnahmen, daher befürwortete die SPD diese Verträge. Dem stimmte auch Karl-Heinz Theis (CDU) zu: „Das ist eine einseitige Begünstigung.“ Zwar verliere man die „schöne Sicht“ auf die Landschaft, sagte Christian Lingemann (Bürgerliste), aber der Strom werde benötigt. „Und mit den Einnahmen können wir die Bürger entlasten“, sagte er. (Lea Beckmann)