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Mehr als Gastronomie: Landcafé in Gilsa feiert 20-jähriges Bestehen

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Von: Lea Beckmann

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Ein Familienbetrieb: Franziska Dörr übernahm 2018 das Gilsaer Landcafé von ihrem Vater Lothar Dörr.
Ein Familienbetrieb: Franziska Dörr übernahm 2018 das Gilsaer Landcafé von ihrem Vater Lothar Dörr. Nun besteht es schon seit 20 Jahren. © Lea Beckmann

„Im Januar 2003 war der Spatenstich“, erinnert sich Lothar Dörr. Er spricht vom Gilsaer Landcafé, das mittlerweile seit 20 Jahren von seiner Familie betrieben wird.

Gilsa – Am Anfang wurde das Landcafé noch von Lothar Dörr und Jutta Schneider-Dörr betrieben und seit 2018 ist ihre Tochter Franziska die Betreiberin.

Aus einem Kuhstall wurde ein Café: „Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen hat landwirtschaftlichen Betrieben damals zu Einkommensalternativen geraten“, erzählt Franziska Dörr. Es ging darum, den Verbraucher auf den Hof zu holen. Der Weg ebnete sich dann quasi von alleine. „Meine Mutter ist Hauswirtschaftsmeisterin und hat schon immer gerne Kuchen gebacken und das Gasthaus zum Gilsatal flachte als Anlaufpunkt immer mehr ab“, sagt Franziska Dörr.

Die Eltern entschieden sich also für ein Café. „Wir haben von Beginn an ein Schild auf die Baustelle gestellt, auf dem zu Lesen war, dass am 31. August 2003 das Gilsaer Landcafé eröffnen wird“, erzählt Lothar Dörr. Denn er wollte, dass die Menschen wissen, was hier gebaut wird, wenn sie an der Baustelle vorbeifahren. Die Familie hat viel selbst in die Hand genommen. „Die komplette Entkernung war Eigenleistung“, sagt er. Und die Arbeit hat sich gelohnt. Denn das Zieldatum wurde erreicht. „Am 31. August 2003 haben wir mit knapp 1500 Besuchern die Eröffnung gefeiert“, sagt Lothar Dörr.

Das Schild mit der Aufschrift Gilsaer Landcafé Eröffnung 31.08.2003 stand von Beginn an auf der Baustelle.
Das Schild mit der Aufschrift Gilsaer Landcafé Eröffnung 31.08.2003 stand von Beginn an auf der Baustelle. © Dörr

Von da an gab es immer drei Sahnetorten, einen Blech- und einen Rührkuchen. Und natürlich alles selbst gebacken. „Manche Gäste kamen um Punkt 14 Uhr, um die Torten in der Glasvitrine unangetastet zu sehen“, sagt Lothar Dörr. In dieser langen Zeit fanden im Café viele Veranstaltungen statt – von Weiberfasching über Tanzkurse bis hin zu Hochzeiten und Taufen. „Unser Café hatte und hat eine persönliche Note“, sagt der Landwirt.

Die Raumgestaltung habe sich seit der Eröffnung auch nicht wirklich verändert. „Ich dachte zunächst, ich muss irgendwas anders machen, weil meine Eltern das Café eingerichtet haben“, sagt Franziska Dörr, aber sie habe lediglich die Wand gestrichen, Kissenbezüge und Gardinen gewechselt. Doch auch wenn sich in der Gestaltung nicht viel verändert hat, hat sich umso mehr das Angebot gewandelt. Als Franziska Dörr zur gleichen Zeit den elterlichen Hof übernommen hat, stellte sie nach und nach auf ökologische Erzeugung um. „Unsere eigenen Lebensmittel wollten wir dann gerne auch im Café verkaufen“, sagt sie. Wegen der Corona-Pandemie mussten sie sich sowieso neue Ideen einfallen lassen, da während des Lockdowns auch die gastronomischen Betriebe nicht öffnen durften. „Wir haben Frühstück und Kuchen zum Mitnehmen verkauft“, erklärt Franziska Dörr. Nach dem Lockdown boten sie das Frühstück im Café an.

Der Tag der Eröffnung: Am 31. August 2003 öffnete das Gilsaer Landcafé seine Türen.
Der Tag der Eröffnung: Am 31. August 2003 öffnete das Gilsaer Landcafé seine Türen. © Dörr

Als die Pandemie weiter in den Hintergrund rückte, kam ein weiterer Schicksalsschlag, der zum Umdenken anregte. Franziska Dörrs Mutter hatte einen Unfall, sodass sie seit dem nicht mehr backen kann. „Ich kann sie natürlich immer noch nach Rezepten fragen“, sagt Dörr. Die Gastronomie ist zudem ein personalintensives System. Daher haben sie auf Selbstbedienung umgestellt. „Aber natürlich behalten wir unsere persönliche Note und bedienen die Menschen, die sich ihr Essen nicht holen können“, betont die Landwirtin.

Das Café hat nur noch sonntags geöffnet. „Aber wir wollen nun im Jubiläumsjahr mit verschiedenen Veranstaltungen im Café anfangen, die über das Gastronomische hinausgehen“, erklärt Dörr.

Veranstaltungen

Die erste Veranstaltung wird ein offener Spieleabend am Freitag, 5. Mai, ab 17 Uhr sein. Dieser soll sich als monatliche Veranstaltung etablieren. Ebenfalls soll es kulinarische Abende einmal im Monat geben, erster Abend am Mittwoch, 17. Mai. Jan de Grooth wird am 24. Juni ein Konzert geben. Am 9. und 23. Juli ist das Wanderkino Subali zu Gast. Am 19. und 20. August findet das Hoffest statt. Das Café hat sonntags von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen unter landcafe-gilsa.de

(Lea Beckmann)

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