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Direktvertrieb sichert seine Existenz: Niedensteiner Landwirt produziert preisgekrönte Wurst

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Zeit zum Abhängen: Metzgermeister Ulrich Kauffeld gewann mit seiner Stracken bereits mehrere Preise. Damit sie den vollen Geschmack entfaltet, muss die geräucherte Wurst lange reifen. Foto: Jens Döll

Erst war er Maschinenbautechniker, dann wurde er Metzgermeister. Inzwischen lebt Ulrich Kauffeld aus Niedenstein-Metze im Schwalm-Eder-Kreis für seine Ahle Wurscht. Die ist preisgekrönt.

 „1999 habe ich meine Ausbildung zum Metzgermeister abgeschlossen, ich bin als Quereinsteiger zur Wurst gekommen“, erzählt Kauffeld. Dabei haben bereits sein Großvater und Vater auf dem Bauernhof im 950-Seelen-Ort begonnen, ihre Produkte per Direktvertrieb zu den Kunden zu bringen. „Ohne dieses Nebengewerbe würde sich mein Hof nicht mehr lohnen“, sagt der Metzer und beschreibt damit ein Problem, das viele Landwirte umtreibt.

Um den Vertrieb auszubauen, bietet er in einem Hofladen seine Wurstwaren an – Stracke, Blut- und Leberwurst sowie Weckewerk.

Er betont, dass in seiner Wurst keine chemischen Zusätze verwendet werden, sondern nur Salz, Pfeffer und Kräuter. Bei seinen Schweinen setzte er auf alte Rassen wie Schwäbisch-Hällisch und Piétrain, die er selbst aufzieht. „Ich achte darauf, dass die Tiere genügend Auslauf haben“, fügt der 43-Jährige hinzu. Ihm sei der Bezug zu den Tieren wichtig, nur so könne er für die Qualität seiner Waren bürgen. Schlachten lässt er die Schweine in Bad Wildungen, verarbeitet werden sie in Metze.

Zweimal in der Woche prüfen Lebensmittelkontrolleure die Produktion. Zudem müssen die geschlachteten Tiere von einem Veterinär untersucht werden. „Ich habe dieselben Kontrollen wie jeder andere Fleischereibetrieb“, erklärt Kauffeld.

Neben Schweinen züchtet und verarbeitet er auch Hühner, Truthähne, Enten, Gänse und Ziegen, zudem Wildfleisch aus heimischer Jagd. Auf einer Weide am Ortsrand hält er Zebus, eine kleine Rinderrasse aus dem Kaukasus, die für ihr an Wild erinnerndes Fleisch bekannt ist.

Seine Fleischwaren vertreibt er mit drei mobilen Verkaufsständen auf Wochenmärkten in der Region. Mit seiner Frau betreibt er auf dem Hof auch ein Restaurant.

„Mit meinem Gewerbe bin ich 24 Stunden, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr ausgelastet. Es macht mir aber viel Spaß und wird nie langweilig“, sagt der Vater dreier Kinder.

Für seine Stracke wurde der Metzer bereits dreimal ausgezeichnet: 2016 und 2017 bekam er die Goldmedaille bei der Mitteldeutschen Mettwurstmeisterschaft. 2018 konnte er bei diesem Wettbewerb sogar den ersten Platz verbuchen.

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