Unisex-Toiletten im Krippen-Neubau: Niedensteins Parlament stimmt FWG-Antrag einstimmig zu

Niedensteins Parlament stimmt FWG-Antrag einstimmig zu und errichtet im Krippen-Neubau Toiletten für alle Geschlechter.
Niedenstein – Im geplanten Kinderkrippen-Neubau in Niedenstein wird es künftig Unisex-Toiletten für Personal und Besucher geben. Das beschlossen die Stadtverordneten in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig. Die FWG-Fraktion stellte einen Antrag über Unisex-Toiletten in allen öffentlichen Gebäuden.
Das Gebäude wird neben dem Hallenbad „Haus des Gastes“ gebaut und soll bis 2025 fertiggestellt sein.
Der Einbau von Unisex-Toiletten soll dazu beitragen, dass queere Menschen sich in Niedenstein mehr als Teil der Gemeinschaft empfinden
„Sowohl bei den physischen, als auch bei den gefühlten Geschlechtern gibt es mehr als nur männlich und weiblich“, stellte Anna Stiehl den Antrag der FWG-Fraktion vor. Es gebe Menschen, die mit Geschlechtsmerkmalen geboren werden, die sowohl dem männlichen als auch dem weiblichen Geschlecht zugeschrieben werden.
„Davon sind Studien zufolge etwa 1,7 Prozent der Weltbevölkerung betroffen. Das entspricht einer wahrscheinlichen Fallzahl von 93 Niedensteinern“, so Stiehl. Der Einbau von Unisex-Toiletten soll dazu beitragen, dass queere Menschen sich in Niedenstein mehr als Teil der Gemeinschaft empfinden.
Niedenstein: Alle 19 anwesenden Parlamentarier stimmten dem Antrag zu
Queer ist ein Oberbegriff für verschiedene sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten. Er schließt Schwule und Lesben ebenso mit ein wie Trans-Personen, asexuelle oder nichtbinäre Menschen. „Wir können mit dem Bau von Unisex-Toiletten als Stadtverordnetenversammlung queeren Menschen nicht die Last ausgrenzender Erlebnisse nehmen. Aber wir können einen großen Teil dazu beitragen, dass Betroffene das Aufsuchen öffentlicher Toiletten in Niedenstein nicht mehr als ein großes Problem in ihrem alltäglichen Leben begreifen müssen“, stellte Stiehl weiter vor.
Unisex-Toiletten bedeuteten auch, dass man Platz auf bereits begrenzten Flächen sinnvoll nutze und auch bei den Unisex-Toiletten der Einbau von Urinalen, abgetrennt mit einem Sichtschutz, berücksichtigt werden könne. Der Antrag schloss auch zukünftige Renovierungen und bauliche Veränderungen in öffentlichen Gebäuden ein, dort sei ein Umbau der getrennten Toiletten in Unisex-Toiletten dann auch vorzunehmen. Christine Glück (Bündnis 90/Die Grünen) meldete sich zu Wort: „Es gibt kein Argument, das gegen diesen Antrag von Unisex-Toiletten spricht.“ Das sahen auch alle anderen 18 Parlamentarier so und stimmten zu. (Cora Zinn)