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Georg Knaust und Kurt Fennel sind sind zusammen 151 Jahre in der Waberner Feuerwehr

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Von: Sascha Hoffmann

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Sie sind zusammen 151 Jahre in der Waberner Feuerwehr: Georg Knaust (links) und Kurt Fennel.
Sie sind zusammen 151 Jahre in der Waberner Feuerwehr: Georg Knaust (links) und Kurt Fennel. © Sascha Hoffmann

Dass Kurt Fennel einmal sein ganzes Leben der Feuerwehr widmen würde, hat sich rückblickend betrachtet irgendwie schon am Tag seiner Geburt abgezeichnet.

Wabern – Der kleine Kurt hat sich nämlich ausgerechnet am 11. Februar entschieden, das Licht der Welt zu erblicken.

Die „112“, die europaweit im Fall von Bränden und anderen Notfällen gewählt wird, ist also untrennbar mit ihm verbunden – vergisst man einmal, dass die berühmten drei Ziffern in Deutschland erst seit 1973 als Notrufnummer aktiv sind. Da war Fennel längst ein alter Hase in der Waberner Wehr, ist er doch seit unglaublichen 75 Jahren Mitglied, was am Samstagabend anlässlich der Jahreshauptversammlung mit einer Ehrung gewürdigt werden soll.

Dass die Feuerwehr jung hält, dafür ist der 91-Jährige das beste Beispiel. „Ich habe mich gut gehalten“, sagt er und lacht, während er zurückblickt auf seine aktiven Jahre. Die sind eigentlich auch noch nicht vorbei, in der Alters- und Ehrenabteilung ist das Waberner Original schließlich bis heute aktiv und seit jeher als Vollblut-Feuerwehrmann bekannt.

Hat es gebrannt, wurde ich als Junge mit dem Fahrrad losgeschickt, um die Kameraden zusammenzutrommeln, ich war quasi die Sirene.

Kurt Fennel

Die Leidenschaft für die Feuerwehr steckt ihm im Blut, denn schon sein Vater Karl war von 1939 bis 1946 Ortsbrandmeister. Als solcher folgte er ihm von 1966 bis 1992. Auch Sohn Jürgen hat sich anstecken lassen, war ebenfalls Brandmeister in der Kerngemeinde und ist noch heute aktiver Feuerwehrmann.

Kurt Fennel verfolgte all die Jahre mit Begeisterung, wie sich die Feuerwehr weiterentwickelt hat. „Früher war ja alles noch ganz anders“, erinnert er sich an seine Jugendzeit, als es noch keine Sirenen und Funkmelder gab. „Hat es gebrannt, wurde ich als Junge mit dem Fahrrad losgeschickt, um die Kameraden zusammenzutrommeln, ich war quasi die Sirene“, sagt er lachend und ist stolz, sein Leben lang dabei geblieben zu sein.

Fennel ist nicht der Einzige, der den Waberner Blauröcken seit einem Dreivierteljahrhundert die Treue hält.

Große Einsätze waren der Brand der Zuckerfabrik und das Grubenunglück Stolzenbach

Auch Georg Knaust ist leidenschaftlicher Feuerwehrmann und sogar schon ein Jahr länger dabei. „1947 ging es für mich los“, sagt der 94-Jährige und kommt im Austausch mit seinem alten Feuerwehrkumpel nicht umher, über große Einsätze wie den Brand der Zuckerfabrik zu sprechen. „Da waren wir 13 Tage und 13 Nächte im Einsatz“, sagt er und erinnert sich noch gut an den nicht enden wollenden Kampf gegen das Glutnest im Schnitzellager. Wann genau das war, daran können sich beide nicht erinnern, wissen aber genau: „Wir hatten schon unser erstes Tanklöschfahrzeug“, so Knaust.

Ebenso unvergessen: der Einsatz beim Grubenunglück Stolzenbach im Juni 1988. „Wir wurden dazu gerufen, weil wir damals schon Handfunksprechgeräte hatten“, so Fennel. Was heute selbstverständlich ist, sei früher noch etwas ganz Besonderes gewesen. Nach den größten Unterschieden von früher zu heute befragt, sprechen beide sofort über das Thema Ausbildung. „In unserer Zeit haben wir ein bisschen zuhause geübt, das ist natürlich heute ganz anders“, sagt Fennel, der hier und da wie Kollege Knaust den Kameraden noch immer mit Rat und Tat zur Seite steht.

Auch deshalb sind sie stets gern gesehene Gäste bei Veranstaltungen der hiesigen Blauröcke, nach ihrem langen und engagierten Wirken für und mit der Waberner Feuerwehr. (Sascha Hoffmann)

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