Fabian Noack hat den schier unendlich wirkenden Fundus an schön bemalten Steinen geplündert, den seine 22-jährige Schwester Sarah Noack angelegt hat. Der Siebenjährige hat zwischen 20 und 30 dieser Steine an die Menschen in seiner Nachbarschaft gegen eine kleine Spende abgegeben. Zwischen zwei und zehn Euro machten die Falkenberger für einen der besonderen Steine locker.
Mit dem Bollerwagen ist Fabian Noack nachmittags nach der Schule von Tür zu Tür gegangen. Das möchte er noch mal wiederholen. 105 Euro hat der Siebenjährige mit seinem Einsatz gesammelt. „Die Leute fanden es gut“, sagt er.
Die Spenden, sowohl die 105 Euro von Fabian Noack, als auch die rund 200 Euro der anderen Kinder, bekommt Axel Ermke, ebenfalls aus Falkenberg. Der Rentner engagiert sich beim Arbeitskreis Perspektivforum Behinderung das zur Deutschen Evangelischen Allianz gehört.
Diese wiederum arbeitet mit dem Verein „Hoffnung für Dich“ zusammen. Letzterer hilft auf Schloss Falkenberg drogenabhängigen Männern zwischen dem 18. und 40. Lebensjahr.
Der 66-Jährige ist jetzt zum wiederholten Mal in die Ukraine gefahren. Dort holt er mit einem Bus körperbehinderte Menschen und ihre pflegenden Angehörigen aus der Kriegshölle und bringt sie an sichere Orte in Deutschland, in den Niederlanden oder wie dieses Mal, in Kroatien. Insgesamt 200 Menschen haben er und weitere Helfer bereits seit Kriegsbeginn evakuiert.
Sieben Tage wird Ermke bei der aktuellen Tour unterwegs sein. „Wir fahren an einen nördlichen Grenzübergang, der nicht so belebt ist“, sagt er. Rund drei Kilometer hinter der ukrainischen Grenze an einem Sammelpunkt warten die 42 Menschen, die er diesmal mitnimmt. Sie sind aus allen Gegenden der Ukraine dorthin gekommen.
„Sie sitzen teilweise im Rollstuhl“, sagt Ermke. Der Bus mit Überlänge, den er fährt, hat 41 Sitzplätze und bietet Platz für sechs bis acht Rollstühle.
„Der Bus wird uns vom Verein Lichtenau zur Verfügung gestellt“, sagt der 66-Jährige. Er lob das Engagement der Falkenberger Kinder: „Ich finde toll, dass sie sich so engagiert haben. Es war ihre Idee, da war kein Erwachsener daran beteiligt“, sagt Ermke. (Christina Zapf)