Projektwoche zu Neuen Medien an der Grundschule Wabern

Wie programmiert man einen Roboter und wie lernt Künstliche Intelligenz? Diese Fragen können nun die Dritt- und Viertklässler der Reiherwaldschule beantworten. Der Digitaltruck Hessen war zu Gast in der Waberner Schule am Reiherwald.
Wabern – In zwei speziell ausgestatteten Container-Klassenzimmern erkundeten die Kinder der Waberner Grundschule eine Woche lang in fünf verschiedenen Seminaren den Umgang mit der digitalen Welt und mit neuester Technik.
Dabei konnten sie auch ihre Ideen einbringen. Die Schüler erstellten eigene digitale Bücher und konzipierten sogenannte „Stop Motion Filme“, die wie ein digitales Daumenkino und Animationsfilme funktionieren. Außerdem bauten sie Roboter und programmierten diese, sodass sie Bewegungen, Farben und Geräusche steuern konnten.
Beim sogenannten „Coding“ programmierten die Grundschüler eine digitale Schildkröte, die auf Befehl verschiedene Figuren und Motive zeichnet. Dafür haben sie diese vorher berechnet.
Kinder trainierten eine Künstliche Intelligenz, um das Meer von Müll zu befreien
Das Projekt „Wie lernt eine Maschine?“ vermittelt den Kindern auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Die Schüler der 4a von Rektorin Ulrike Hause programmierten eine Künstliche Intelligenz (KI) zu der Aufgabe, das Meer von Müll zu befreien.
„Maschinen lernen wie Menschen, indem man ihnen viele Beispiele zeigt“, erklärt die zehnjährige Friederike Merle. „Wir haben der KI beigebracht, zwischen Müll und Fischen zu unterscheiden. Dafür mussten wir ihr Fotos zeigen“, sagt ihre Klassenkameradin Nala Nuhn.
Je besser die Maschine lernte, desto mehr gab es zu unterscheiden. „Die KI musste lernen, dass es nicht nur Fische, sondern auch andere Meerestiere gibt, die sie nicht aussortieren darf“, ergänzt Colin Mehler, der ebenfalls Schüler der 4a ist. Zusätzlich erprobten die Kinder, selbstgezeichnete Figuren mithilfe der KI zum Leben zu erwecken und beispielsweise tanzen zu lassen.
Nur wenige Grundschulen werden für das Programm ausgewählt
Nur zwei bis drei Schulen pro Schulamtsbezirk werden bei der Grundschultour ausgewählt. Dabei spielt auch der Standort eine Rolle, denn die digitalen Klassenzimmer müssen dort aufgestellt werden können. „Es ist wie ein Sechser im Lotto, dass unsere Schule dabei sein durfte“, sagt Schulleiterin Hause.
An einem Tag in der Projektwoche war auch die Grundschule Falkenberg zu Gast in Wabern. Der Digitaltruck macht auf seiner Grundschultour außerdem eine Woche in der Korbacher Westwallschule Halt.
Nicht nur die Kinder kamen mit digitalen Projekten in Kontakt, begleitet wurden auch die Pädagogen mit einer Lehrerfortbildung und die Eltern bei einem Elternnachmittag.
Die Begeisterung für digitale Medien bei Schülern und Pädagogen ist geweckt
Die Projektwoche hat sowohl den Schülern als auch der Schulleitung gefallen. „Es hat Spaß gemacht, wir wollten gar nicht aufhören“, sind sich die Schüler der Klasse 4a einig. Auch Schulleiterin Ulrike Hause zieht eine positive Bilanz: „Wir werden an unserer Schule weiterhin mit den neuen Apps arbeiten, die wir in den Workshops kennengelernt haben.“
Damit sind die Ziele des digitalen Grundschulprojekts erfüllt. „Wir wollen die Begeisterung der Kinder für den Umgang mit den digitalen Medien wecken“, sagt Maximilian Plag vom Digitaltruck, der gemeinsam mit seinem Kollegen Mohammed Soulimani die Projektwoche an der Waberner Grundschule geleitet hat. Weil schon jetzt viel digitalisiert ist, sei es wichtig, dass die Kinder bereits im Grundschulalter die ersten Schritte machen, um sich in der digitalen Welt zurechtfinden zu können. (Lena Langhoff)
Digitaltruck
Der Digitaltruck ist eine Initiative des Hessischen Kultusministeriums für Digitale Entwicklung und Strategie. Ziel ist es, die Digitalisierung an Grundschulen zu fördern.
Die mobile Digitalschule steuert innerhalb eines Jahres alle 15 Schulamtsbezirke Hessens an und macht an zwei bis drei Grundschulen pro Bezirk Halt, damit Kinder der Klassen 3 und 4 den Umgang mit digitalen Themen und Medien erlernen. (lla)