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Zwei Waberner Ärzte schließen sich zusammen

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Zusammen für die Patienten: Dr. Mathias Noll und Dr. Philipp Klapsing arbeiten ab Januar Hand in Hand in der Gemeinschaftspraxis, erst Ende des Januar ziehen sie in das Gesundheitszentrum. © Christine Thiery

Dem Gesundheitszentrum in Wabern steht nichts mehr im Weg. Im kommenden Jahr wird der Bau beginnen, Ende 2020 soll Bezug sein. Der Waberner Hausarzt Dr. Philipp Klapsing baut das Zentrum neben dem Awo-Altenpflegeheim in Wabern.

Am Freitag kam Staatssekretär Oliver Conz nach Wabern für die Übergabe der Landesförderung von 490 000 Euro.

Klapsing hat im Frühjahr dieses Jahres die Hausarzt-Praxis seines Vaters Dr. Heribert Klapsing übernommen. Es wuchs die Idee, ein Ärztehaus für Wabern zu errichten, um dem Ärztemangel gerecht zu werden. Dort will er mit dem Waberner Hausarzt Dr. Mathias Noll eine gemeinschaftliche Praxis betreiben.

Baubeginn 2020

Mit dem Bau des Zentrums soll im Frühjahr 2020 begonnen werden, die Pläne sind bereits fertig. Voraussichtlich ab Ende des nächsten Jahres werden die Ärzte dort praktizieren.

Außerdem sollen dort ein Physiotherapeut und ein Orthopädietechniker ihre Dienste anbieten.

Die Diakonie wird im angrenzenden Trakt mit einer Tagespflege für 15 Senioren und dem ambulanten Pflegedienst einziehen. In den kommenden Jahren sollen weitere Ärzte in der Gemeinschaftspraxis eingestellt werden. Die Gesamtkosten für den Neubau betragen zwei Millionen Euro. 

Staatssekretär Oliver Conz berichtete, das Gesundheitszentrum sei das erste Projekt, das mit dem neuen Programm zur Förderung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum vom Land Hessen unterstützt wird. Klapsing trage ein hohes privates Risiko. Doch das Projekt sei ein Statement für die Region. Erster Kreisbeigeordneter Jürgen Kaufmann berichtete, dass der Landkreis sich bereits mit einer Anschubfinanzierung von 13 900 Euro beteiligt habe.

Bewusst in Wabern investiert

„Der Bau des Gesundheitszentrums ist innovativ und beispielgebend, da es eine bewusste Entscheidung Klapsings ist, in Wabern zu investieren.“ Für die Gemeinde Wabern sei dies wichtig für die medizinische Daseinsvorsorge, sagte Bürgermeister Claus Steinmetz. Sie wird das Grundstück zwischen Karlshof und dem neuen Altenpflegeheim der Awo innerhalb eines Erbbaupachtvertrages zur Verfügung stellen. 

Die beiden Waberner Hausärzte Klapsing (44) und Dr. Noll (55) gründen die Gemeinschaftspraxis schon ab Januar 2020. Bis zum Ende des nächsten Jahres werden sie die Patienten noch jeweils in ihren bisherigen Praxen behandeln, erst dann rücken sie räumlich im Gesundheitszentrum zueinander.

„Unsere beiden Praxen sind in den letzten Jahren stark gewachsen“, sagt Klapsing. Einige Ärzte in der Umgebung haben ohne Nachfolger geschlossen. Viele Patienten seien daher nach Wabern ausgewichen. Außerdem fehle ein Kinderarzt in der Region. Diesen Aufwand könne man nur meistern, wenn man die verwalterischen Aufgaben bündele, sagt Klapsing.

EDV wird zum Januar zusammengelegt

Ein Zusammenschluss bringe Erleichterung und reduziere die Grundkosten. Daher beschlossen die beiden Mediziner, den Schritt für die Gemeinschaftspraxis bereits in diesem Jahr zu gehen, auch wenn das neue Ärztehaus erst gegen Ende 2020 fertig werde.

Zum 1. Januar werden sie nun ihre EDV zusammenlegen. Dann sind auch alle Patientendaten für beide Ärzte verfügbar – der Patient müsse dem erst zustimmen. Im Vertretungsfalle habe der jeweils andere Arzt so Zugriff auf alle Akten. Gemeinsam könne man sich im Einzelfall auch über Patienten austauschen, sagt Noll. Das verbessere die Qualität der Behandlung.

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