Anbau ist fertig: Max-Näder-Haus ist Firmenarchiv der Otto-Bock-Gruppe
Duderstadt. Der Vergangenheit eine Zukunft geben: Mit dem Max-Näder-Haus verfügt die Stadt Duderstadt über einen neuen Veranstaltungsort.
Gleichzeitig ist das Haus Archiv der weltweit 8000 Mitarbeiter zählenden Otto-Bock-Firmengruppe, deren Hauptsitz in Duderstadt ist, sowie Sitz der privaten Vermögensverwaltung von Firmenchef Hans Georg Näder.
Der 53-Jährige stellte das Haus am Duderstädter Hindenburgring am 100. Geburtstag seines Vaters Max Näder (1915 bis 2009) vor. Sein Elternhaus versteht er als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft. Es soll Inspiration und Wissensspeicher sein. So sollen Wissenschaftler das Familien- und Firmenarchiv nutzen können. Näder: „Wir nutzen unsere Geschichte als Triebfeder für die Zukunft.“
Archiv reicht bis 1919 zurück
Das Archiv reicht bis 1919 zurück, als Otto Bock in Berlin mit Gleichgesinnten das Unternehmen gegründet hat. Schätze aus dem Museum sollen regelmäßig um Foyer des Hauses präsentiert werden. Zum Auftakt lässt sie die Geschichte vom schwierigen Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg in Duderstadt lebendig werden, wo die Familie Näder nach ihrer Flucht eine neue Heimat fand.
Angesichts dieses persönlichen Familienschicksals forderte Näder bei der Eröffnung des Hauses, den Flüchtlingen, die in Deutschland Sicherheit suchen, „ganz schnell“ zu ermöglichen, eine Arbeit aufzunehmen. Um ein Zeichen des Willkommens zu setzen, hat er einen Tag nach dem Festakt 300 Flüchtlinge aus dem Erstaufnahmelager Friedland und Wresterode zu einem gemeinsamen Abendessen und Gedankenaustausch nach Duderstadt eingeladen.
Die Gestaltung des vielkantigen Beton-Anbaus an das 1939 gebauten Haus übernahm der Architekt Rolf Gnädinger. Öffentlich soll das Haus unter anderem für Veranstaltungen der Stadt Duderstadt und des Landkreises Göttingen genutzt werden können. (zhp)