Ex-Schiedsrichter Rafati liest aus seinem Buch „Ich pfeife auf den Tod“

Göttingen. Babak Rafati war Fifa- und DFB-Schiedsrichter – bis er im November 2011 vor dem Spiel des 1. FC Köln gegen den 1. FSV Mainz 05 einen Selbstmordversuch unternahm.
Nach dem Suizid von Robert Enke erschütterte der Selbstmordversuch Rafatis die Öffentlichkeit. Monatelang wurde über die Motive gerätselt. In seinem schonungslosen Bericht gibt er – ausgehend von der Nacht des Suizidversuches – zum ersten Mal Antworten, die alle Menschen betreffen, die unter extremem Leistungsdruck, Mobbing und Erschöpfung leiden. Am Montag, 9. Dezember, liest er aus seinem Buch "Ich pfeife auf den Tod". Beginn ist um 19 Uhr im Göttinger Stadion an der Speckstraße 10.
Seine Tat war die Folge einer Depression, hauptsächlich verursacht durch die brutalen Gesetze des Profisports. Rafatis Bericht gibt Einblicke in das „System Schiedsrichter“, an dem er fast zerbrochen wäre.
Es ist nicht nur eine schonungslose Abrechnung mit sich selbst und den menschenverachtenden Mechanismen im deutschen Fußball, sondern auch das Protokoll einer mentalen Heilung, das vielen Menschen Mut machen kann, alles, was einen krank macht, hinter sich zu lassen.
Babak Rafati wurde 1970 in Hannover geboren. Als Sohn persischer Eltern wuchs er in Deutschland und im Iran auf. Karten für die Lesung gibt es im Vorverkauf zum Preis von zehn Euro über die E-Mail-Adresse trainer@stadion-goettingen.de (bsc)
Babak Rafati: „Ich pfeife auf den Tod“, 304 Seiten gebunden, Kösel-Verlag, ISBN 978-3-466-37074-0, 17,99 Euro.