Malereien eines Jühnders
Friedland-Museum zeigt Gulag-Bilder von Hermann Günther
Friedland. Gulag – kaum ein anderes Wort steht sinnbildlicher für die Schrecken des Stalinismus als die Bezeichnung für die sowjetischen Straflager. Das Museum Friedland (Landkreis Göttingen) erinnert mit Malereien des Gulag-Überlebenden Hermann Günther an die Zeit zwischen 1930 und 1953.
Zwischen Freitag, 24. November, und Mittwch 29. November, sind die großformatigen Bilder ausgestellt, in denen Günher die sowjetische Kriegsgefangenschaft verarbeitet. Die Bilder griffen alltägliche Situationen des Lagerlebens auf, sagt der wissenschaftliche Leiter des Museums, Steffen Wiegmann. Obwohl dieses durch Härte und Entbehrungen gekennzeichnet gewesen sei, zeige die Bildsprache des Malers „leisen Humor“. Der Schrecken werde eher in Details angedeutet.
Bis zu 20 Millionen Menschen sollen unter Stalin in den Gulags inhaftiert gewesen sein. Viele von ihnen starben an Unterernährung, an Erschöpfung, durch Erfrieren, an Krankheiten oder an den Folgen drakonischer Strafen.
Günther kam 1949 über das Grenzdurchgangslager Friedland aus der Gefangenschaft nach Hause. Er lebte in Jühnde im Landkreis Göttingen und starb 1995. Seine Bilder wurden dem Museum Friedland als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.
Das Museum ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Mittwoch, 29. November, um 18.30 Uhr wird dort der Film „Die letzten Zeugen des Gulag“ gezeigt. Anschließend gibt es ein Gespräch mit dem Regisseur Dean Cáceres.
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