Kostenloser Badespaß im Wendebachstausee südlich von Göttingen

Gratis-Bade- und Freizeitspaß: Den gibt es am Wendebachstausee südlich von Göttingen.
Niedernjesa/Reinhausen – Mit dem obligatorischen ersten Sprung ins noch recht kühle Wasser haben Vertreter des Zweckverbands Erholungsgebiet Wendebachstausee dort pünktlich zu Himmelfahrt der kostenlose Badespaß eröffnet.
Zwar zeigte das Thermometer am Dienstag gerade einmal 15 Grad und die Sonne versteckte sich hinter grauen Wolken, aber dennoch ließen es sich Bärbel Diebel-Geries und Marcel Bergmann vom Zweckverband Erholungsgebiet Wendebachstausee nicht nehmen, dort eine Runde zu drehen und damit nach zweijähriger Corona-Zwangspause wieder die Badesaison zu eröffnen.
„Wir haben in diesem Jahr das das touristische Angebot wieder etwas erweitert“, sagte Dirk Piper, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Zweckverbandes. Dazu habe man entlang des durch das neue Sedimentrückhaltebecken entstandenen Bachlaufs einige Bänke aufgestellt. Das oberhalb des Sees gelegene Sedimentrückhaltebecken war vor zwei Jahren in Betrieb genommen worden und soll bei größeren Regenereignissen von landwirtschaftlichen Flächen abgeschwemmte und dann im Wendebach mitgeführte Sedimente zurückzuhalten. Diese können dann aus dem Becken ausgebaggert und wieder auf landwirtschaftliche Flächen zurückgebracht werden.
Der Dank Pipers ging an die DLRG, die auch in diesem Jahr wieder die Badeaufsicht am Wendebachstausee übernimmt. „Ohne die DLRG ginge hier gar nichts, denn ohne sie wären wir gar kein offizieller Badesee“, betonte Piper. Eine große Hilfe sei aber auch die Freiwillige Feuerwehr, die immer wieder beim Beseitigen von Abfall helfe und die immer dann zur Stelle sei, wenn einmal bei einem Gewitter ein Baum umfalle.

„In diesem Jahr haben wir leider ein Problem mit einer Wasserpflanze“, berichtete der Zweckverbands-Geschäftsführer. Das Wasserkraut wachse vom Boden des Sees bis unter die Wasseroberfläche und könne so die Badegäste beim Schwimmen behindern. „Wir müssen da reagieren und werden ein Mähboot einsetzen, welches das Kraut bis 1,50 Meter unter der Wasseroberfläche abmäht“, sagte Piper.
Karte: Hier ist der Wendebachstausee zu finden
Dies sei aus finanziellen Gründen allerdings nur einmal pro Badsaison möglich. „Wir denken jedoch, dass das ausreichen sollte“, sagte Piper.
Mit einem kleinen Buchgeschenk verabschiedeten und die Zweckverbands-Vorsitzende Bärbel Diebel-Geries anschließend die ehemalige Kreisrätin Christel Wemheuer aus der Verbandsversammlung des Zweckverbandes. „Wenn Sie nicht gewesen wären, hätten wir hier heute zwei Teiche und keinen Badesee“, würdigte Piper das Engagement Wemheuers für den Erhalt des Wendebachstausees in dieser Form. „Es war eine spannende Zeit und am Ende eine kämpferische Auseinandersetzung mit der Landesregierung“, sagte Christel Wemheuer. „Aber der Wendebach gehört einfach zu Gleichen und zur Region.“ (Per Schröter)
See entstand Ende der 1960er-Jahre als Hochwasserrückhaltebecken
Der zwischen Niedernjesa und Reinhausen gelegene Wendebachstausee wurde Ende der 1960er Jahre als Hochwasserrückhaltebecken für den Wendebach errichtet.
Beim Umbau 2014/15 wurde der Hochwasserrückhalt aufgegeben und lediglich der Einstau des Badesees beibehalten. Der See umfasst eine Fläche von etwa acht Hektar und fasst eine Wassermenge von rund 75 Millionen Litern. Der Zweckverband Erholungsgebiet Wendebachstausee gründete sich 1974. Mitglieder sind die Gemeinden Friedland und Gleichen sowie der Landkreis Göttingen. Der Zweckverband betreibt die Einrichtungen des Erholungsgebietes, dessen Besuch kostenlos ist. Während der Badesaison, die am 15. September endet, übernimmt die DLRG die Badeüberwachung. Die Wasserqualität wird regelmäßig alle drei Wochen überprüft. Darüber hinaus gibt es in der Saison einen abgetrennten Nichtschwimmerbereich. Eine Grillhütte kann bei Bedarf angemietet werden, wobei die Gruppengröße 50 Personen nicht überschreiten darf – Reservierungen unter Tel. 0551/525-2468. Während der Badesaison werden zudem Toiletten aufgestellt. Verpflegen können sich die Badegäste auch in diesem Jahr wieder an der „Taverne am See“. (per)