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In Zukunft noch mehr Fluchtgeschichten im Neubau: Grundsteinlegung im Museum Friedland

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Von: Per Schröter

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Grundsteinlegung für Anbau mit einigen Gästen.
Grundsteinlegung für Anbau: (von links) Museumsverwaltungsleiter Klaus Hausmann (von links), Friedlands Bürgermeister Andreas Friedrichs, Anett Janiszewski (stellvertretende Leiterin des Staatlichen Baumanagements), Finanzminister Gerald Heere und Staatssekretär Prof. Joachim Schachtner waren bei dem feierlichen Akt dabei. © Per Schröter

Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau am Museum Friedland im Kreis Göttingen: Zweiter Bauabschnitt kostet 17 Millionen Euro.

Friedland – Nachdem die Erdarbeiten so gut wie abgeschlossen sind, wurde rund drei Monate nach dem ersten Spatenstich am Museum Friedland (Kreis Göttingen) nun der Grundstein für den Erweiterungsbau gelegt. „Die Grundsteinlegung ist der erste Meilenstein auf dem Weg zu einem neuen Gebäude“, sagte der niedersächsische Finanzminister Gerald Heere, der auch für das Staatliche Baumanagement zuständig ist.

Ab dem Sommer 2025 soll die Geschichte und Gegenwart von Flucht und Migration im Museum Friedland mit der Eröffnung des Erweiterungsbaus, dem Besucher-, Medien- und Dokumentationszentrum, noch intensiver erlebbar werden.

Feierliche Grundsteinlegung: Museum in Friedland bekommt einen Erweiterungsbau

Die Investitionen für den gesamten zweiten Bauabschnitt belaufen sich auf rund 17 Millionen Euro. Zehn Millionen davon kommen vom Bund, der Rest vom Land Niedersachsen. „Das ist das aktuell größte Bauprojekt des Landes in Südniedersachsen“, betonte Heere.

Die Museumserweiterung sei sowohl hinsichtlich seiner künftigen Verwendung als auch baufachlich „ein sehr spannendes und hochaktuelles Vorhaben“. Die Landesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, alle öffentlichen Liegenschaften bis 2035 in der Gesamtbilanz klimaneutral zu bewirtschaften. „

Damit stehen auch die bereits laufenden Baumaßnahmen vor besonderen Herausforderungen“, so Heere. Umso mehr freue es ihn, dass bei hier in Friedland die Kriterien des nachhaltigen Bauens berücksichtigt würden. „Im Ergebnis werden die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes mehr als erfüllt“, so der Minister.

Erweiterungsbau am Museum Friedland: 17 Millionen Euro für den zweiten Bauabschnitt

Das Museum Friedland ist ein Ort der offenen Diskussion und des lebendigen Austausches, an dem Geschichte und Gegenwart, regionale Entwicklungen und große internationale Ereignisse aufeinandertreffen“, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) beim symbolischen ersten Spatenstich. Durch seine Verbindung zum immer noch aktiven Grenzdurchgangslager dokumentiere es aktuelle gesellschaftliche und politische Prozesse.

„Der zweite Bauabschnitt ist deshalb so wichtig, weil er im Museum Friedland das Thema Flucht und Migration bis in die Gegenwart fortführt“, sagte Kulturstaatssekretär Prof. Joachim Schachtner. Die Erweiterung schaffe Raum, sich zu informieren und biete Chancen zum Dialog. „Solche Orte sind wichtig für eine demokratische Gesellschaft“, so Schachtner weiter. „Sie helfen, ein gemeinsames Verständnis für das gesellschaftliche Zusammenleben zu entwickeln.“

Grundsteinlegung am Museum Friedland: Zeitkapsel soll frühestens 2073 wieder geöffnet werden

Mit der Grundsteinlegung einher ging das Befüllen einer Zeitkapsel. Neben aktuellen Titelblättern lokaler Tageszeitungen und einer Sammlung mit persönlichen Ideen und Wünschen, wie Friedland in 50 Jahren aussehen könnte, wurde unter anderem auch ein Puzzle mit einer spielerischen Ansicht von Friedland und dem Grenzdurchgangslager in der Kapsel mit dem Vermerk verschlossen, sie frühestens 2073 wieder zu öffnen.

„Egal ob Ukraine oder der Sudan – der Blick auf die gegenwärtige politische Weltkarte zeigt, dass die Flucht vor Krieg und Gewalt leider kein Phänomen der Vergangenheit ist“, sagte Museumsleiterin Anne Haut.

Dadurch werde die neue Dauerausstellung, in der gegenwärtige Zwangsmigrationen von den Fluchtursachen bis hin zu Ankunftserfahrungen in Deutschland ausführlich aufgearbeitet und ausgestellt werden sollen, nicht an Aktualität verlieren. (Per Schröter)

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