Ausbaubar: Studierende haben Gleichener zum Radwegenetz in der Gemeinde befragt

Die Radwege in der Gemeinde Gleichen sollen besser ausgeschildert und beleuchtet werden. Auch einen Ausbau der Gastronomie entlang des Leine-Radwegs wird gefordert.
Gleichen – Angeregt wird das Ganze von einer Studie der Göttinger Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst. „Die HAWK-Studie wird in den kommenden Monaten in den politischen Gremien diskutiert“, kündigt Gemeindebürgermeister Dirk Otter (SPD).
Durch Waldstücke führende Radwege sind nachts kaum zu erkennen, erfuhren vier Studierende der Fakultät Ressourcenmanagement bei einer Befragung von 206 Bürgern. Vor allem am Wirtschaftsweg bei der L 567 muss sich nach Meinung der Radfahrer etwas tun. Die Gleichener wünschen sich separate Radwege, sind aber auch bereit, Wirtschaftswege zu nutzen, oft aber seien diese verschmutzt.
Teilweise zu schmal, teilweise fehlen die Wege ganz
Die angehenden Regionalmanager und Wirtschaftsförderer Lisa Acalski und Kevin Klotz, Niko Wagner und Timon Zeidler, die die Studie unter Leitung von Dr. Tobias Behnen erstellten, erfassten Wünsche zum Ausbau des Wegenetzes. So fehlt an der L 569 zwischen Benniehausen und der Alten Spinnerei bei Klein Lengden, aber auch entlang der L 574 zwischen Klein und Groß Lengden ein Radweg.
Für zu schmal halten die Bürger den Radweg in Diemarden an der B 27 entlang der Garte. Er weist zudem Schäden auf. Sie mahnen auch einen Radweg zwischen Reinhausen und Bremke sowie zum Kreisel im Norden von Diemaden an.
Die Gemeinde soll eine Prioritätenliste erstellen
Die Studierenden raten der Gemeinde, eine Prioritätenliste zu erstellen. Selbst in die Hand nehmen können die Gleichener den Radwegebau, wenn sie sich für das Konzept der Bürgerradwege entscheiden. Sie müssten dann aber selbst die Planung finanzieren und vorbereitende Erdarbeiten übernehmen. Problem: Die Gemeinde besitzt die benötigten Flächen, die Seitenstreifen entlang der Straßen aber nicht.
Die Preise, die die Gemeinde Eigentümern bieten kann, sind wenig attraktiv. Da ein einziger Eigentümer, der nicht verkauft, ein Bauvorhaben scheitern lassen kann, raten die Studierenden zu einer frühen Kontaktaufnahme.
Eine neue Stelle für den Ausbau des Radwegenetzes
Aus Sicht der Radfahrinitiative „Kohlendioxidneutral durchs Gartetal“, die die HAWK-Studie angeregt hat, sind Bürgerradwege „unrealistisch“. Das betont Sprecherin Claudia Herbst. Die Initiative sieht die öffentliche Hand in der Verantwortung. Das aber kann dauern. Der Radwegeplan, den das Land umsetzt, ist zehn Jahre alt. Die Studierenden empfehlen, in der Verwaltung eine Stelle für den Ausbau des Radwegenetzes einzurichten.
Im Masterplan des Landes für den Radverkehr stehen auch die Trassen zwischen Wollmarshausen und Rittmarshausen sowie Wöllmarshausen und Benniehausen. Im letzteren Abschnitt wird zudem eine Brücke erneuert. In Aussicht steht ferner ein Radweg zwischen Reinhausen und der Abzweigung nach Bettenrode. (Michael Caspar)