1000 Unterschriften gegen Befristungen an der Uni Göttingen

Viele Beschäftigte an der Universität Göttingen erhalten nur befristete Verträge. Gegen diese Praxis wurden jetzt Unterschriften gesammelt.
Göttingen – Ein ganzes Semester wurde gesammelt: Dabei sind mehr als 1000 Unterschriften gegen Befristungen an der Universität Göttingen herausgekommen. Sie wurden am Montag an das Präsidium der Hochschule überreicht.D
„Wie an vielen anderen Hochschulen werden die Beschäftigungsbedingungen an der Universität Göttingen seit Jahren immer schlechter. Das wissenschaftliche Personal ist inzwischen zu 89 Prozent befristet beschäftigt, in den Verwaltungsbereichen sind es 27 Prozent. Für die Uni ist ein solches Arrangement bequem, aber uns zerstört es den Alltag und die Zukunftsplanung“, heißt es von der Initiative „Uni Göttingen unbefristet“.
1000 Unterschriften gegen Befristungen an der Uni Göttingen
Die Gruppe will dem „Befristungsunwesen“ ein Ende bereiten und damit einen „ersten und entscheidenden Schritt machen, um die Arbeitsbedingungen an der Uni Göttingen dauerhaft“ zu verbessern.
„Unser Ziel ist eine umfassende Entfristung für alle Beschäftigten der Uni Göttingen, unabhängig von der Statusgruppe. Wir folgen dem Beispiel aus anderen Universitätsstädten, in denen sich bereits entsprechende Initiativen gebildet haben. Zusammen mit möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen wollen wir auch in Göttingen für eine Beschäftigung mit Perspektive kämpfen“, heißt es dazu.
Aufforderung an die Uni.Leitung
Die Initiative fordert die Universitätsleitung auf, eine verbindliche Regelung zur umfassenden Entfristung des wissenschaftlichen, technischen und administrativen Personals zu schaffen. Und so sieht die Situation laut „Uni Göttingen unbefristet“ momentan aus: „Fast alle wissenschaftlichen Stellen unterhalb der Professorenstellen sind an der Uni Göttingen befristet“, berichtet die Gruppe.
Neben der Professur muss es auch andere dauerhafte Möglichkeiten geben, Lehre und Forschung an den Hochschulen zu betreiben.
Rechtlich werden laut Initiative die meisten der Befristungen in diesem Bereich darüber damit begründet, dass es sich um Qualifizierungsstellen nach Wissenschaftszeitvertragsgesetz handelt. „Tatsächlich wird über diese Stellen der Großteil der Lehr- und Forschungstätigkeit abgedeckt, also die Kernaufgaben der Hochschule, die dauerhaft gewährleistet sein müssen“, so „Uni Göttingen unbefristet“.
Andere Möglichkeiten ohne Befristung
Ohne diese Kolleginnen und Kollegen müsste die Uni ihren Betrieb sofort einstellen, so die Einschätzung der Initiative. „Neben der Professur muss es auch andere dauerhafte Möglichkeiten geben, Lehre und Forschung an den Hochschulen zu betreiben“, klagt die Gruppe an. Weitere Infos gibt es hier. (Bernd Schlegel)