Mit einer groß angelegten Aktion hat die Polizeidirektion (PD) Göttingen am Dienstag auf möglichen Reise- und Fluchtrouten von Wohnungseinbrechern den Verkehr kontrolliert.
Wer nachmittags auf der Autobahn 7 in Richtung Hannover unterwegs war, der musste sich zwischen den Anschlussstellen Göttingen Nord und Nörten-Hardenberg in Geduld üben. Mehr als eine Stunde Zeitverlust verursachte der Rückstau, der sich durch die Kontrollaktion auf dem Parkplatz „Leineholz Ost“ gebildet hatte.
Und wer dann tatsächlich herrausgewunken wurde, der musste neben einer Kontrolle der Fahrtüchtigkeit von Mensch und Maschine auch noch den Kofferraum oder die Ladefläche öffnen, wo die Beamten nach möglichem Diebesgut aus Wohnungseinbrüchen Ausschau hielten.
Drei Personen mussten ihre Fahrt abbrechen
Die 59 bei der Kontrollaktion eingesetzten Beamten kontrollierten 162 Fahrzeuge und 216 Personen. Zwei der Überprüften waren der Polizei einschlägig bekannt. Im Zuge der Kontrollen wurden mehrere Ermittlungsverfahren etwa wegen Kennzeichenmissbrauchs oder Fahren ohne Fahrerlaubnis sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. In drei Fällen wurde die Weiterfahrt untersagt.
„Da Wohnungseinbrüche einen schwerwiegenden Eingriff in das Privatleben der Betroffenen darstellen, ist jeder Einbruch einer zu viel“, sagt Gerd Lewin, Vizepräsident der Polizeidirektion Göttingen. Die Polizei verzeichne zwar sowohl bei der Anzahl als auch bei der Aufklärungsquote seit zwei Jahren einen positiven Trend.
Ein entscheidender Grund für die dennoch regelmäßigen polizeilichen Präventivmaßnahmen sei jedoch die steigende Professionalität, mit der die Täter und Banden vorgehen. „Sie nutzen Autobahnen und Bundesstraßen zur schnellen An- und Abreise“, so Lewin. Deshalb seien Kontrollen wie diese auf einschlägigen Verbindungsrouten so wichtig.
Anzeigen und Ermittlungsverfahren
Bei der PD-weiten Kontrollaktion wurden an sechs Kontrollstellen in den Beriechen der Polizeiinspektionen Göttingen, Hameln-Pyrmont/Holzminden, Hildesheim, Nienburg/Schaumburg und Northeim von den 190 Beteiligten Einsatzkräften insgesamt 917 Fahrzeuge und 1141 Personen kontrolliert und überprüft.
14 Überprüfte waren einschlägig wegen Einbruchsdelikten vorbestraft. Im gesamten Direktionsbereich wurden 17 Ermittlungsverfahren eingeleitet sowie 123 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten angefertigt. In drei Fällen waren Fahrzeugführer ohne Fahrerlaubnis unterwegs, sechs standen unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln.
Erst Ende letzten Monats Kontrollierte die Polizei erfolgreich Fahrer im Bereich Northeim. Dies fand im Rahmen einer Verkehrssicherheitswoche statt.