Aufnahmestopp! Die Göttinger Tafel ist am Limit

Weil die Zahl der bedürftigen Menschen stetig wächst, die Spenden aber weniger werden, zieht die Tafel Göttingen jetzt die Reißleine: Aufnahmestopp.
Göttingen – Schlechte Nachrichten für bedürftige Menschen in Göttingen: Die Göttinger Tafel nimmt ab Montag, 13. Februar, vorerst keine neuen Kundinnen und Kunden mehr auf.
Es gebe zu viele Bedürftige und zu wenig Lebensmittel, erklärt die Institution diesen drastischen Schritt in einer Mitteilung.
Die Tafel Göttingen nimmt niemanden mehr auf - Zu wenig Lebensmittel
Die derzeitigen Krisen und Herausforderungen seien auch an der Tafel Göttingen nicht spurlos vorbeigegangen, heißt es weiter. Steigende Preise für Lebensmittel, die verschiedenen Fluchtbewegungen und die generelle Zunahme von armutsgefährdeten Menschen sorgen seit Monaten für immer mehr Neuregistrierungen.
„Gleichzeitig beobachten wir mit Sorge, dass unsere Lebensmittelspenden seit einigen Wochen abnehmen. Es ist schon nicht mehr genug für die rund 1.500 Menschen vorhanden, die wir zur Zeit unterstützen“, beschreibt Viktor Neufeld von der Geschäftsleitung der Tafel Göttingen die Situation.
Zuwachs an Kunden in 2022: Göttinger Tafel kaufte erstmals Lebensmittel zu
Erst im Januar dieses Jahres berichtete die Tafel, dass sich die Zahl der Kunden binnen eines Jahres fast verdoppelt habe. Anfang Januar 2022 waren rund 800 bedürftige Menschen bei der Tafel Göttingen registriert. Derzeit sind es rund 1.500.
Bereits im Sommer vergangenen Jahres war die Situation kaum zu bewältigen: Damals erklärte Geschäftsführer Moritz Wiethaup, dass die Zahl der Kundinnen und Kunden der Tafel Göttingen durch den Ukraine-Krieg binnen kürzester Zeit von 900 auf 1.900 anwuchs.
Aufnahmestopp bei der Göttinger Tafel: Vorerst keine Unterstützung für neue Bedürftige
Der Aufnahmestopp sorge nun dafür, dass Menschen, die zukünftig die Unterstützung der Tafel benötigen, vorerst mit keiner rechnen können.
„Es war keine einfache Entscheidung, aber die Situation ist weder unseren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch den bereits registrierten Kundinnen und Kunden zumutbar. Die Portionen, die wir ausgeben, sind jetzt schon zu klein“, so Ulrich Hormann, erster Vorsitzender des Vereins.
Der Aufnahmestopp soll jedoch nicht für ewig gelten. Monatlich findet eine Neubewertung der aktuellen Situation statt Daher freue man sich weiter über Lebensmittelspenden – vor allem Konserven seien stark gefragt. (mzi)