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Aus für grüne Pfeile für Radfahrer: Zu viele gefährliche Situationen an Göttinger Kreuzung

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Von: Melanie Zimmermann

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Geismar Tor in Göttingen, 8.45 Uhr am Mittwochmorgen.
Geismar Tor, 8.45 Uhr am Mittwochmorgen: Die Grünpfeil-Schilder, die Radfahrer dazu berechtigen, auch bei „Rot“ rechts abzubiegen, sind bereits abmontiert. © Melanie Zimmermann

Es war nur eine Testphase, ohne Erfolg. Die Grünpfeil-Schilder für Radfahrer an einer Göttinger Kreuzung sind wieder verschwunden.

Göttingen – Mit dem Anbringen grüner Pfeile für Radfahrer an der Kreuzung am Geismar Tor in Göttingen, die dazu berechtigen, auch bei „Rot“ rechts abzubiegen, wollte die Stadt den Bereich für den Radverkehr attraktiver machen. Nun ist klar: Dieser Test ist gescheitert.

Die beiden versuchsweise an der jeweiligen Ampelanlage angebrachten Grünpfeil-Schilder für Fahrradfahrer am Geismar Tor wurden am Mittwoch, 24. Mai, wieder abmontiert.

Erfolgloser Versuch: Grüne Pfeile für Radfahrer führten zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr

Die Regelung, nach vorherigem Anhalten an der roten Ampel und nach Beachtung des bevorrechtigten Verkehrs trotzdem in die Kurze-Geismar-Straße beziehungsweise in die Bürgerstraße abzubiegen, hat sich in der Testphase nicht bewährt, wie die Stadtverwaltung nun mitteilt.

Die Förderung des Fahrradverkehrs ist als wichtiger Baustein der Verkehrswende Ziel der Stadt Göttingen. In diesem Zusammenhang war zur Erprobung am Geismar Tor an zwei Stellen Anfang April dieses Jahres je ein Grünpfeil für Radfahrer installiert worden.

Diese konnten an der Ecke Geismar Landstraße/Kurze-Geismar-Straße sowie an der Ecke Kurze-Geismar-Straße/Bürgerstraße infolge des Grünpfeils auch bei roter Ampel jeweils rechts abbiegen – sofern sie vorher anhielten und den Vorrangverkehr auch von Fußgängern beachteten.

Radfahrer dürfen auch bei „Rot“ rechts abbiegen: Grüne Pfeile sollten Radverkehr attraktiver machen

„Die beiden Verkehrszeichen am Geismar Tor sind nur der Anfang. Unser Ziel ist, weitere geeignete Kreuzungen damit auszustatten“, war Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD) im April noch optimistisch.

Doch bereits nach kurzer Zeit wurde deutlich, dass der Grünpfeil mehrfach zu gefährlichen Situationen für Verkehrsteilnehmer geführt hat. Insbesondere Busfahrer teilten der Verwaltung eine erhöhte Unfallgefahr wegen der Unachtsamkeit von Fahrradfahrern mit.

Für die Probephase der Grünpfeil-Beschilderung war ohnehin eine Evaluierung der Auswirkungen eingeplant. Sollte deren Auswertung eine erhöhte Unfallgefahr ergeben, würde dies den Abbau der grünen Pfeile mit sich bringen. Dieser Fall tritt nun ein.

Grüne Pfeile für Radfahrer in Göttingen: Verwaltung prüft weitere Möglichkeiten im Stadtgebiet

Hinzu käme, so die Stadtverwaltung in ihrer Mitteilung, dass bei dem Versuch deutlich geworden sei, dass die rechtliche Zulässigkeit der Beschilderung an der Kreuzung Geismar Tor nicht eindeutig geregelt ist. Der Vorgang zeige, dass die Frage der Anbringung von Grünpfeilen für Radfahrer komplex ist.

Grundsätzlich hält die Stadtverwaltung Grünpfeile für Radfahrer im Stadtgebiet jedoch nach wie vor dafür geeignet, um die Attraktivität des Radverkehrs zu steigern. Daher werden weitere mögliche Einsatzorte perspektivisch umfangreich und genau geprüft und gegebenenfalls ebenfalls erprobt. (Melanie Zimmermann)

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