Ausbildung trotz schlechter Noten
Göttingen. Trotz schlechter Noten und ohne Schulabschluss können Jugendliche eine Ausbildung im Handwerk absolvieren – in einem integrativen Ausbildungsprojekt im Maurer- und Zimmererhandwerk im Berufsbildungszentrum Göttingen.
In dem von der Agentur für Arbeit finanzierten Rehabilitationsprogramm für Jugendliche mit Förderbedarf gibt es jetzt erstmals zwei Ausbildungsberufe mit vermindertem Theorieanteil, erläutert die Pädagogin Vera Razat von der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen. Innerhalb von drei Jahren werden die Teilnehmer Fachpraktiker im Maurerhandwerk oder im Zimmererhandwerk.
„Ziel dieser Berufsausbildungen ist es, junge Menschen mit Lernschwäche in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren“, betont Rudolf Töpfer, Berater für berufliche Rehabilitation bei der Agentur für Arbeit in Göttingen: „Betriebe, die zunehmend nach kompetenten Facharbeitern suchen, brauchen keine Leute, die super in Rechtschreibung oder Geschichte sind, sondern solche mit gutem räumlichen Vorstellungsvermögen. Und viele dieser ungeschliffenen Diamanten, die Freude an handwerklicher Arbeit haben, findet man auch unter Jugendlichen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, eine Sonderschule besucht oder einen mittelmäßigen Hauptschulabschluss erworben haben.“
Die dreijährige Ausbildung findet zum überwiegenden Teil in den Werkstätten des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer statt. Zur Ausbildung gehören zwei reguläre Berufsschultage die Woche und mehrere betriebliche Praktika. Die Agentur für Arbeit übernimmt sowohl das Ausbildungsgeld als auch die Fahrkosten.
In beiden Ausbildungsberufen noch insgesamt acht Plätze frei. Jugendliche, die sich für die Materialien Stein oder Holz begeistern können und Spaß an der Arbeit mit den eigenen Händen haben, sollten sich umgehend bei der Agentur für Arbeit in Göttingen melden, Telefon 0551 520-243, Mail: goettinger.161-reha@arbeitsagentur.de