Bär Pauli nimmt Herzkindern an der Uni-Medizin die Angst

Die Angst vor einer Operation soll Herzkindern an der Universitätsmedizin Göttingen mit einem Wimmelbuch genommen werden. Es ist in der dritten Auflage erschienen.
Göttingen – Plüschbär Pauli ist ein fröhlicher Geselle, lächelt immer. Kinder, die ihn sehen, lassen sich von der guten Laune des Bären anstecken. Und kuschlig ist der Pauli mit seinem flauschigen Fell auch noch.
Wenn da nicht die große Narbe mitten auf seiner Brust wäre – sie zeugt von einer Herz-Operation. Der Bär Pauli erzählt seine Geschichte in einem Wimmel-Bilderbuch mit dem Titel: „Wo ist Pauli?“.
Maskottchen für Kinder
Das Maskottchen will den Kindern, die in der Kinderherzklinik der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) behandelt werden, Mut machen, die Angst vor dem Klinikaufenthalt nehmen. Das Buch kommt so gut an, dass es nun in die dritte Auflage geht, Dabei helfen Spenden.
Das Besondere: Mit jeder Auflage – diesmal werden 1500 Stück gedruckt – sind weitere bekannte Gesichter aus dem Team der Kinderherzklinik neu auf den Buchseiten gelandet, eingearbeitet von der Göttinger Illustratorin Beate Rausch.
Einblicke in den Krankenhausalltag
Inhaltlich verschafft das Buch den Kindern Einblicke in den Krankenhausalltag der UMG-Kinderherzklinik, bereitet dabei emotionale Themen kindgerecht auf. Spielerisch und detailliert werden die Abläufe erläutert sowie Mitarbeiter vorgestellt.
Und den jungen Betrachtern öffnen sich Türen, die sonst verschlossen sind: Sie sehen, was sich hinter den vielen Türen im Ambulanzbereich verbirgt, wie die beiden kinderkardiologischen Stationen aussehen. Und sogar der Blick in das Herzkatheterlabor und den Operationssaal wird möglich.
Haupteingang des neuen Klinikums
Im Bilderbuch zu sehen sind auch der Haupteingang des riesigen Klinikums mitsamt den für Kinder mega-spannenden Orten wie der Eis-Pavillon und der DRF-Rettungshubschrauber-Landestelle sowie großer Spielplatz.
Logischerweise ist aber Plüschbär Pauli der Star im Buch: Auf fünf großen Doppelseiten hat sich das Maskottchen der Kinderherzklinik versteckt und will entdeckt werden.
Herzensprojekt für Andreas Bauer
Freuen über das erweiterte Wimmelbuch werden sich aber nicht nur die Kinder, sondern auch die Mitglieder der Familie Bauer aus Hardegsen. Für die Geschäftsführung der Firma Möbel-Bauer um Andreas Bauer war es im wahrsten Sinne des Wortes ein Herzensprojekt, die Kinderherzklinik dabei zu unterstützen, eine neue Wimmelbuch-Auflage herauszubringen.
Ohne die großzügige Unterstützung des Elternvereins GEKKO hätten wir so ein Wimmelbuch für die Kinderherzklinik nicht auf den Weg bringen können.
So wurden die Kunden vor Weihnachten für eine Spendenaktion zu Bratwurst und Glühwein ins Möbelhaus eingeladen, die 1000 Euro einbrachte. Die Bauers legten noch 500 Euro drauf.
Wichtige Beratungs- und Vermittlungsposition
Der Name Bauer und die Kinderherzklinik werden übrigens oft in einem Atemzug genannt. Denn Heike Bauer ist die Vorsitzende der GEKKO Kontaktgruppe, „Göttinger Eltern kardiologischer Kinder“, übernimmt eine wichtige Beratungs- und Vermittlungsposition des bundesweiten Vereins Herzkind im Raum Südniedersachsen, Westthüringen und Nordhessen.

Heike Bauer leitet die regelmäßige Elternsprechstunde, bietet Seminare, Diskussionsrunden an und organisiert Spendenaktionen für die Kinderherzstationen.
Freude über die Unterstützung
In der Uni-Klinik freut man sich riesig über diese Hilfe: „Ohne die großzügige Unterstützung des Elternvereins GEKKO hätten wir so ein Wimmelbuch für die Kinderherzklinik nicht auf den Weg bringen können“, sagt Professor Thomas Paul. Der Direktor der UMG-Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Neonatologie dankt „insbesondere der Familie Bauer, Dr. Eckhard Coring, Monika Schmidt-Dold sowie der Familie Barbara und Andreas Scholz ganz herzlich für ihre Spenden.“
Ihnen ist es zu verdanken, dass viele junge Herzpatienten nach dem Anschauen des Wimmelbuchs sich dort mit weniger Angst bewegen – oder einfach nur strahlen, wenn ihnen dort der leibhaftige, fröhliche Pauli begegnet – und wenn auch nur im Wimmelbuch. (Thomas Kopietz)
Von Thomas Kopietz