Pendler genervt: Straße wegen Bauarbeiten noch Monate dicht
In Göttingen bleibt eine für Pendler wichtige Strecke bis mindestens April gesperrt. Die Bauarbeiten sollten jedoch längst abgeschlossen sein.
Göttingen – Das nervt Göttinger und Pendler: Eigentlich sollte die Baustelle im Nikolausberger Weg in Göttingen bereits mit Ende des Jahres 2022 der Vergangenheit angehören. Aber die vielen Verkehrsteilnehmer, die aus Richtung Innenstadt gen Südosten in Richtung B27, Kreuzung Hofmannshof und Nikolausberg fahren, stehen immer noch vor einer Barriere.
Dahinter sind aufgerissene Fahrbahn und Bagger zu sehen. Das heißt: Am oberen Teil des Nikolausberger Weges wird weiter gearbeitet – voraussichtlich bis April 2023, wie die Stadtverwaltung auf Anfrage mitteilt.
Wegen Bauarbeiten: Der Nikolausberger Weg in Göttingen bleibt bis April gesperrt
Das hat Folgen für den parallel verlaufenden Nonnenstieg, der eigentlich eine nur zweitrangige Durchgangsstraße, aber Zulieferer für das Wohngebiet bis hoch zum Klausberg ist. Dort rollt seit Monaten – besonders morgens und nachmittags – massiv der Verkehr.

So hilft der Nonnenstieg den üblicherweise Niko-Weg-Benutzern einen zeitraubenden Umweg über die Hannoversche Straße und „An der Lutter“ fahren zu müssen. Gleiches gilt in der Gegenrichtung für Einpendler.
Am Nonnenstieg aber wird es eng, weil die Großbaustelle ehemaliges IWF-Gelände ihren Tribut fordert. Rangierende und auf Straßen und Gehwegen abgestellte Baufahrzeuge verengen die Fahrbahn, heikle Situationen im Begegnungsverkehr und Staus sind an der Tagesordnung. Auch Fahrradfahrer müssen extrem wachsam sein, um nicht in Gefahr zu geraten.
Pendler und Großbaustelle: Auf dem Göttinger Nonnenstieg bleibt es eng auf der Straße
Gegen Schnellfahrende wurde der mobile Blitzer der Stadt wochenlang vor einer Kita platziert. Mit Erfolg: Viele fuhren langsamer im Tempo-30-Bereich.
Obwohl die ersten Häuser am IWF-Gelände, gebaut von der Münchner Wertgrund, demnächst bezugsfertig sein werden, bleibt die Baustelle dort samt Verkehrsbeeinträchtigungen noch monatelang erhalten, denn einige Wertgrund-Gebäude sind noch im Rohbaustadium – auch die der Göttinger EBR.

Die Bauarbeiten am „Niko-Weg“ laufen in mehreren Bauabschnitten. Die aufgrund von „verkehrsbehördlichen Anordnungen“ zeitlich genehmigten Sperrungen müssen derweil nicht zwingend mit den tatsächlichen Bauzeiten übereinstimmen, teilt ein Stadt-Sprecher mit. So gab es beim „Projekt“ Nikolausberger Weg auch einige Überraschungen bezüglich der Arbeiten und Sperrungen.
Bauarbeiten in Göttingen: Genehmigte Sperrungen müssen nicht mit Bauzeiten übereinstimmen
Ursprünglich war der Baustart für Anfang Juni 2022 geplant. Bereits daraus wurde nichts, weil die Sprengung der Bomben am Schützenplatz dazwischen platzte: Aufgrund der dafür Ende Juli 2022 in der Weststadt notwendigen Umleitungsstrecken konnten die Bauarbeiten erst Anfang August 2022 beginnen.
Das hätten die Göttinger Entsorgungsbetriebe (GEB) laut Stadt auch so kommuniziert – ebenso das geplante Ende im Herbst 2023.
Dann sah es zwischenzeitlich gut aus: Aufgrund des „außerordentlichen Baufortschritts“ im Herbst 2022 und der ausgefallenen Winterpause, „wurden die in der Planung berücksichtigten Bauabschnitte der aktuellen Situation angepasst“, wie es im Verwaltungsjargon heißt.
Um eine massive Konzentration auf einzelne Umleitungsstrecken zu vermeiden, gibt es keine konkret ausgewiesenen Umleitungsstrecken.
Folge auch: Die verkehrsrechtliche Anordnung galt zunächst bis zum 31. Dezember 2022 für den ersten Bauabschnitt zwischen Kreuzbergring und Tecklenburgstraße. Aber man konnte früher mit Bauabschnitt zwei begonnen.
Auf die Anfrage nach einer Verlängerung der verkehrsrechtlichen Anordnung bis Ende August 2023 wurde laut Stadt nur eine Genehmigung bis April 2023 erteilt. Ein Ende der Arbeiten und Sperrung ist noch offen.
Am Nonnenstieg – dort befindet sich auch eine Kita, die Hölty-Grundschule sowie in der Nähe das Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) mit entsprechendem Schüler-Verkehr – weist die Stadt aber keine Umleitungen aus, um die Belastung von Anwohnern und Verkehrsteilnehmern zu verringern und begründet: „Um eine massive Konzentration auf einzelne Umleitungsstrecken zu vermeiden, gibt es keine konkret ausgewiesenen Umleitungsstrecken“.
Pendler-Verkehr überrollt den Göttinger Nonnenstieg: Stadt verweist auf Ausweichmöglichkeiten
Man habe zudem ja frühzeitig auf eine Vollsperrung des Niko-Weges hingewiesen. Auch gebe es „viele Ausweichmöglichkeiten“ wie über Herzberger Landstraße, Friedländer Weg, Kreuzbergring, Robert-Koch-Straße und Weender Landstraße.
Dass diese Straßen in Hauptverkehrszeiten auch ohne zusätzliche Baustellen ohnehin oft überlastet sind, besonders der Bereich „An der Lutter“ und die Autofahrer gerne die schnellste Route, auch durch Wohngebiete nehmen, sagt die Stadt nicht.
Projekt Nikolausberger Weg in Göttingen
Die Göttinger Entsorgungsbetriebe (GEB) führen am Nikolausberger Weg zusammen mit dem städtischen Fachdienst Straßen- und Wasserbau zwischen Kreuzbergring und der Einmündung zum Hohlweg Arbeiten an Kanälen und der Straße aus.
Dort werden 900 Meter Schmutz- und Regenwasserkanäle inklusive der Hausanschlüsse bis zur Grundstücksgrenze in offener Bauweise gebaut. Die Straße und der vorhandene Fußweg werden grunderneuert. Die EAM-Netz verlegt neue Kabel im Gehweg.(tko)