Berufsinfo-Messe „GöBit“: Tausende informieren sich zu Ausbildung und Studium

Großer Andrang bei der Berufsinfo-Messe „GöBit“ in der Göttinger Lokhalle: Eine Ausbildung bei der Bundeswehr ist nach wie vor gefragt.
Göttingen – Riesiger Besucherandrang herrschte am Samstag, 25. Februar, beim Göttinger Berufsinformationstag (GöBit), den die Agentur für Arbeit, die Volkshochschule Göttingen Osterode und die Berufsbildenden Schulen (BBS II) bereits zum 20. Mal ausrichteten.
Mehrere tausend Jugendliche mit oder ohne Eltern sowie Erwachsene, die sich neu orientieren wollen, waren gekommen, um sich Einblicke in die vielfältige und bunte Welt der Ausbildungsberufe und Studienangebote zu verschaffen.
Göttinger Berufsinformationstag in der Lokhalle: Tausende informieren sich zu Studium und Ausbildung
Mit 165 war die Zahl der Aussteller wieder deutlich höher als im vergangenen Jahr, als die Messe wegen Corona etwas „luftiger“ gestaltet werden musste. An das Rekordjahr 2019 mit seinen 190 Ausstellern kam man in diesem Jahr aber noch nicht wieder heran.
Hauptgrund dafür dürfte das Fehlen kleiner und mittlerer Handwerksbetriebe sein, die zumeist gar nicht das Personal haben, das sie für diesen Zweck abstellen könnten.
„Dass so wenig Handwerksbetriebe vertreten sind, ist für eine Ausbildungsmesse wie den GöBit natürlich bedauerlich, aber leider aktuell nicht zu ändern“, sagte Mitorganisatorin Carola Müller von der VHS Göttingen Osterode, die ansonsten aber sehr zufrieden war.
Berufsinfo-Messe „GöBit“: Über 160 Aussteller aus allen Branchen waren vor Ort
„Wir hatten schon nach anderthalb Stunden mehr als 2.000 Menschen gezählt und der Strom riss danach immer noch nicht ab“, so Müller, die guter Dinge war, die angestrebte Zahl von 4.000 Besuchern sogar noch übertreffen zu können.

Vorgestellt wurden in der Lokhalle auch diesmal wieder rund 200 Ausbildungsberufe und Studiengänge aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Das Spektrum der ausstellenden Unternehmen, Betriebe, Schulen und Institutionen war wieder gewaltig. Von der Bäckerei bis zum Max- Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, Katasteramt bis zur Justizvollzugsanstalt, von der Universitätsmedizin Göttingen bis zur Steuerberatungskanzlei – beim Göbit war nahezu jede Berufssparte vertreten.
Mit dabei als Aussteller war auch in diesem Jahr wieder die Bundeswehr. „Das Interesse an einer Ausbildung bei uns ist – trotz des Krieges in der Ukraine – ungebrochen“, sagte Kapitänleutnant Torsten Schild, der die Bundeswehr schon seit vielen Jahren als Karriereberater auf dem GöBit vertritt.
Trotz des Ukraine-Kriegs: Ausbildung oder Studium bei der Bundeswehr sind immer noch gefragt
Zwar habe es nach dem Ausbruch des Krieges vor einem Jahr erstmal einen – aus seiner Sicht – unerklärlichen Knick bei den Studienbewerbern gegeben. „Inzwischen ist die Nachfrage aber auch dort wieder konstant hoch“, so Schild.
Grund dafür, dass sich so viele junge Menschen für eine Ausbildung bei der Bundeswehr interessieren, sei die große Bandbreite von zivilen Ausbildungsberufen und Studiengängen. „Natürlich versuchen wir danach, die Absolventen für einen Verbleib bei der Bundewehr zu gewinnen, aber das entscheidet dann jeder selbst“, betonte der Karriereberater.
Messe „GöBit“ in der Göttinger Lokhalle: Teilnahme der Bundeswehr ist umstritten
„Die Bundeswehr ist ein sicherer Arbeitgeber und ich könnte mir ein ziviles Studium dort durchaus vorstellen“, meinte Magnus Grabe, der sich von Torsten Schild diesbezüglich beraten ließ.
Von den Protesten und einer Kundgebung, die es auch in diesem Jahr wieder in der Göttinger Innenstadt gegen die Anwesenheit der Bundeswehr auf dem GöBit gab, fühlte sich der Rosdorfer nicht angesprochen. „Auch Soldaten wollen ja keinen Krieg. Und außerdem leistet die Bundeswehr in Krisengebieten viel humanitäre Hilfe“, sagte er.