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Bombensondierung in Göttingen: Felix-Klein-Gymnasium wird zum Evakuierungszentrum

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Von: Thomas Kopietz

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Ende Juli 2022 stehen Bombensondierungen in Göttingen an. Das Felix-Klein-Gymnasium wird währenddessen zum Evakuierungszentrum in der Unistadt.

Göttingen – Ein Gymnasium in Göttingen wird zum Evakuierungszentrum mit 600 Plätzen – in den Sommerferien, wenn kein Schulbetrieb herrscht, und nur für die Dauer von zwei Tagen. Denn wegen des Verdachts auf Bombenblindgänger in der Göttinger Weststadt müssen am Sonnabend, 30. Juli und voraussichtlich bis in den Sonntagnachmittag des Sonntag, 31. Juli , alle Personen das Gebiet im Umkreis von 1000 Metern um die Fundstellen verlassen.

Auffangbecken für Menschen, die nicht anders, also bei Freunden und Bekannten unterkommen oder das Wochenende zum Ausflug nutzen, ist das Felix-Klein-Gymnasium an der Böttingerstraße 17 in der Südstadt. Generell gilt für die Anwohner innerhalb der Sicherheitszone, dass sie bis 6 Uhr am Samstag rausmüssen. Ordnungskräfte und Polizei werden dann das Areal kontrollieren.

Bombensondierung: Felix-Klein-Gymnasium wird Evakuierungszentrum in Göttingen

Die S-Arena und der Skaterpark nahe der Leine in Göttingen.
Kampfmittel-Sondierungen in Göttingen: Nahe S-Arena, und Skaterpark, der für die Nutzung gesperrt ist, sowie der Leine finden Bombensondierungen statt. Am 30./31. Juli wird weiträumig evakuiert, entschärft und möglicherweise gesprengt. © Stadt Göttingen

Mit der Sondierung wird erst begonnen, wenn die Zone verlassen ist, sagt Christian Schmetz, Erster Stadtrat und zuständig für Ordnung. Im FKG bekommen die Anwohner eine Grundversorgung mit Mahlzeiten und Getränken. Haustiere können in Transportboxen mitgenommen werden; mitzubringen sind dann auch Futter und Kotbeutel für die Vierbeiner.

Für die Fahrt zum FKG erstehen im Evakuierungsgebiet Shuttle-Busse der Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB) bereit. Von der Anfahrt mit eigenem Auto wird mangels ausreichender Parkplätze „dringend abgeraten“.

Die Anwohner erhalten kostenlos FFP2-Masken, die ersten werden in den Bussen verteilt. Bei der Anmeldung im Evakuierungszentrum wird mit Blick auf die Corona-Pandemie zur Sicherheit Fieber gemessen.

Bombensondierung in Göttingen: evakuierte Anwohner erhalten kostenlos FFP2-Masken

Für die Rückfahrt per Shuttle-Bus wird nach Ende des Einsatzes, nach der Entwarnung gesorgt. Neben der Organisation des Evakuierungszentrums bereitet die Stadt den Bus-Shuttle aus dem Gebiet zum Evakuierungszentrums in Abstimmung mit der GöVB vor. Auch werden eine Hotline für Fragen der Bürger eingerichtet und Lösungen für pflegebedürftige Menschen gefunden, wenn Unterstützungsbedarf besteht. Über die Sonderhaltestellen, Route der Busse wird noch informiert.

Zurzeit geht die Einsatzleitung im Falle von nötigen Entschärfungen der sechs verdächtigen Objekte, die aber auch als Nicht-Sprengkörper entpuppen können, dass „die Arbeiten bis in die Sonntagnacht oder gar in den Sonntag hinein dauern“, wie Christian Schmetz gegenüber unserer Zeitung sagte. „Wir müssen das abwarten, genau planbar ist es nicht.“

Göttingens Erster Stadtrat Christian Schmetz
Göttingens Erster Stadtrat Christian Schmetz (Archivbild) © Per Schröter/nh

Im Evakuierungszentrum FKG ist Platz für etwa 600 Gäste. Für den Fall, dass der Bedarf im Laufe des Einsatzes des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die Kapazitäten übersteigen sollte, können kurzfristig weitere Unterbringungsmöglichkeiten bereitgestellt werden, heißt es. aus der Stadtverwaltung

Göttingen: Erfahrungen aus der Sprengungsaktion von Januar 2021 helfen

Die Unterbringung von Bewohnern verschiedener Einrichtungen im Evakuierungsgebiet wie Altenpflegeheimen ist derweil gesichert. Auch dabei helfen die Erfahrungen aus der Sprengungsaktion von Ende Januar 2021, wie Schmetz sagt. Auch damals war ein ähnliches Gebiet betroffen. Zudem habe man diesmal einen deutlich längeren Vorlauf – auch für die vorbereitenden Arbeiten an den Fundstellen.

Die Anwohner übrigens erhalten Anfang Juli direkt in ihre Briefkästen einen Info-Flyer, der sie über alle Details zur Evakuierung informiert. Diese Infos werden außerdem im Liveblog der Stadt Göttingen zu finden sein.

Dort werden auch Antworten auf häufig gestellte Fragen in vielen Sprachen geliefert. Zu finden ist auch eine Liste der betroffenen Straßen und Hausnummern.

Bombensprengung: Vorsicht im Bereich von 1250 Metern rund um den Evakuierungsradius

Die Bewohner im Kreis von 1250 Metern um den eigentlichen Evakuierungsradius sollten an dem Wochenende aufmerksam sein. Falls Blindgänger nicht entschärft werden können, müssen sie gesprengt werden. Dann wird vorher über Informationskanäle wie die App Katwarn, über goe.de/bombenverdacht und den Messengerdienst der Stadt sowie über die Medien wie die HNA gewarnt.

Personen in dem 1250-Meter-Umkreis sollten dann zu ihrem eigenen Schutz sofort ins Haus gehen und sich nicht mehr in Fensternähe aufhalten. (Thomas Kopietz)

Das THW baut für mögliche Bombensprengungen in Göttingen Holzabdeckungen. Immer wieder werden vermeintliche Weltkriegsbomben in Göttingen gefunden.

Bahnverkehr: Nichts geht mehr ab 6 Uhr

Menschen, die mit der Bahn oder öffentlichen Verkehrsmitteln im Raum Göttingen fahren wollen, sollten für das Wochenende 30./31. Juli einiges bedenken: Für die Bombenentschärfung sind alle Gebäude, Straßen und Plätze in dem Gebiet, auch der Bahnhof Göttingen, gesperrt. Zug-Abfahrten und -Ankünfte gibt es am Samstag, 30. Juli noch bis 6 Uhr, danach aber nicht mehr. Auch der reguläre Bus-Verkehr findet durch das Sperrgebiet läuft dann nicht. Von der Evakuierung sind nahezu alle Buslinien in der Stadt betroffen. Der Zentrale-Busbahnhof (ZOB) neben dem Bahnhof wird verlegt. Darüber wird noch informiert. Infos zu Ausweich-Verbindungen gibt es bei den Göttinger Verkehrsbetrieben (GöVB), über Schienenersatzverkehre der Deutschen Bahn (DB) dem Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (VSN) und weiteren Verkehrsverbünden. (tko)

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