THW baut Abdeckung für Bombensprengung in Göttingen
Ende Juli werden in Göttingen Bomben sondiert und eventuell gesprengt. Das THW baut nun Holzabdeckungen, um die Kraft möglicher Explosionen zu mindern.
Göttingen – Sie sollen ihren Teil dazu beitragen, die Wucht einer möglichen, gewollten Bombensprengung zu mindern: Große Abdeckungen aus Holz. Sie werden von ehrenamtlichen Helfern des Technischen Hilfswerks (THW) gebaut und bei den Bomben-Sondierungen und gegebenenfalls Sprengungen am 30. und 31. Juli rund um den Göttinger Schützenplatz verwendet werden.
Die fünf massiven Holzabdeckungen haben die Maße 4,5 x 4,5 Meter. Sie werden im Auftrag der Stadt Göttingen von THW-Helfern hergestellt und später dem Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) zur Verfügung gestellt. Bereits im Januar 2021 hatte das THW mehrere dieser Abdeckungen gebaut.
THW baut Abdeckung für Bombensprengung in Göttingen aus Holz

Sollten am letzten Juli-Wochenende tatsächlich Sprengungen nötig sein, kommen die neuen Holzabdeckungen auf den Schacht, der über den Bomben-Blindgängern errichtet wird. Auf die Abdeckungen wird dann eine Blase mit 40.000 Liter Wasser gelegt, um die Wucht der Explosion zu mindern.
„Unsere Konstruktion muss also ein Gewicht von 40 Tonnen halten“, sagt Axel Rentschka, Sprecher und Fachberater des THW-Ortsverbandes Göttingen. Bei einer Sprengung bleibe aber nicht viel von den Holzkonstruktionen über, so Rentschka. Die größten Stücke wären dann nur noch wenige Zentimeter groß.
THW: 80 Balken, 400 Metallwinkeln und 15.000 Spezialschrauben für Holzkonstruktion
80 Balken aus Konstruktionsvollholz mit einer Länge von über vier Meter wurden am Wochenende von den 22 Helfern mit 400 Metallwinkeln und mehr als 15.000 Spezialschrauben zu einer stabilen Konstruktion zusammengefügt. „Spezielle Bodenverlegeplatten werden abschließend zu einer geschlossenen Fläche auf die Holzkonstruktion geschraubt“, erklärt Rentschka.
Das benötigte Material kommt von zwei regionalen Holzunternehmen und wurde vom THW mit Logistikfahrzeugen in die eigene THW-Unterkunft an der Industriestraße gebracht.
Abdeckung für Bombensprengung: 40 Tonnen müssen gehalten werden – Kooperation der Fachgruppen
Mehrere Gruppen kümmerten sich dort um die einzelnen Arbeitsschritte. „Für unsere ehrenamtlichen Einsatzkräfte ist es eine gute Gelegenheit, verschiedene Einsatzoptionen in einem Einsatzauftrag zusammenzubringen und die Kooperation verschiedener Fachgruppen zu vertiefen“, sagt Axel Rentschka.
Yonas Schiferau, Ortsbeauftragter des THW Göttingen, ergänzt: „Das Üben strukturierter Abläufe in einem Einsatz gehört genauso dazu wie das Bewegen von schweren Lasten, die Holzbearbeitung, die organisatorische Vorbereitung eines solchen Einsatzes und logistische Aufgaben bei der Beschaffung der benötigten Materialien.“
Der Vorteil in diesem Jahr sei, dass die Helfer mehr Zeit haben, die Abdeckungen zu bauen. Die Vorlaufzeit bis zum Einsatz, der Bombensondierung und möglichen Entschärfung am 30. und 31. Juli, ist deutlich länger als zuletzt. Bei der vorhergehenden großen Bombenentschärfung Ende Januar 2021 musste alles viel schneller gehen – auch beim THW. Weitere Infos hier. (Stefan Rampfel)
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