Das Parken in Göttingen wird im Sommer deutlich teurer

Zur Jahresmitte hebt die Stadt Göttingen die Gebühren fürs Parken auf öffentlichen Flächen an, aber weniger stark als zunächst geplant.
Göttingen – Ab dem 1. Juli müssen Autofahrer fürs Parken auf öffentlichen Plätzen in Göttingen deutlich tiefer in die Tasche greifen, aber die Erhöhungen fallen moderater als ursprünglich geplant aus.
Dafür hatte sich das Haushaltsbündnis aus SPD, CDU und FDP ausgesprochen. Abschließend hat der Rat das Paket verabschiedet.
Das Parken in Göttingen wird im Sommer deutlich teurer
An den ursprünglichen Plänen hatte es erhebliche Kritik gegeben (wir berichteten). Die Änderungen sollen die Innenstadt vom Autoverkehr entlasten und mehr Menschen zum Umstieg auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und auf das Fahrrad bewegen.
Durch die Ratsentscheidung haben wir jetzt Klarheit, in welchem Maße die Gebühren angepasst werden. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.
„Durch die Ratsentscheidung haben wir jetzt Klarheit, in welchem Maße die Gebühren angepasst werden. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung“, so Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD). Und so sehen die Erhöhungen konkret aus.
27 Prozent Erhöhung in Parkzone I
Die Parkzone I umfasst die Innenstadt und die Bereiche darum. In einem ersten Schritt soll das Parken von aktuell 1,50 Euro pro Stunde auf 1,90 Euro ansteigen – plus 27 Prozent. 2025 ist dann noch einmal eine Erhöhung auf 2,40 Euro je Stunde vorgesehen. Nach den ursprünglichen Plänen sollte die Gebühr sofort auf 2,70 Euro je Stunde steigen. Da viele Kunden, die Geschäfte in der Innenstadt besuchen wollen, diese Parkplätze nutzen, wäre die drastische Erhöhung vermutlich für den Einzelhandel problematisch gewesen.
43 Prozent Erhöhung in Parkzone II
In der Göttinger Parkzone II sind die übrigen Bereiche außerhalb der City zusammengefasst. Dort werden derzeit 70 Cent pro Stunde fürs Parken verlangt. Dieser Betrag soll zunächst auf einen Euro je Stunde angehoben werden – plus 43 Prozent. Für 2025 ist vorgesehen, dass die Parkgebühr dann noch einmal auf dann 1,20 Euro je Stunde steigt. Ursprünglich sollte der Betrag sofort auf 1,10 Euro angehoben werden.
Bevor aber die Erhöhungen in Kraft treten können, müssen nach dem Beschluss des Rates die Parkscheinautomaten und die App für das Bezahlen der Parkgebühren per Smartphone umgestellt werden. Zudem soll eine weitere Erhöhung der Parkgebühren bis zum Ende aktuellen Ratsperiode im Jahr 2026 ausgeschlossen sein.
E-Fahrzeuge parken ab 1. Juli nicht mehr gratis
Für eine Gruppe von Autofahrern gibt es eine deutliche Verschlechterung: Bislang müssen Besitzer von Elektro-Autos mit „E“ im Kennzeichen nicht bezahlen und parken auf den städtischen Parkplätzen gratis. Damit ist es ab 1. Juli vorbei. Ursprünglich sollte die Regelung bis Ende 2024 verlängert werden.
Parkausweise für Anwohner für Anwohner werden teurer
Bei den Anwohner-Parkausweisen gibt es ebenfalls eine mehrstufige Anhebung bis 2028. Derzeit kostet ein Jahresausweis 30,70 Euro. Dieser Preis soll im ersten Schritt auf 90 Euro jährlich steigen – 2028 soll er dann bei 180 Euro pro Jahr liegen. Ursprünglich sollte dieser Betrag sofort auf 211 Euro steigen. Neu ist eine soziale Komponente. Empfänger von Sozialleistungen sollen in der Regel 50 Prozent Rabatt auf die Anwohner-Parkausweise bekommen. Es profitieren insbesondere Bezieher von Transferleistungen, Bürgergeld, Asylbewerberleistungen, Wohngeld, Kinderzuschlag und Berufsausbildungsbeihilfe.
Weitere Maßnahmen der Stadtverwaltung
Neben den Gebührenanpassungen und der Einführung weiterer Bewirtschaftungsgebiete werden in den kommenden Monaten und Jahren weitere Maßnahmen wie beispielsweise die Umwidmung von Parkflächen, der Ausbau von sichereren Radparkplätzen oder die Attraktivitätssteigerung des Nahverkehrs im Göttinger Stadtgebiet umgesetzt, kündigt die Verwaltung an. (Bernd Schlegel)