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Ein Blick hinter die Kulissen des Bioenergiezentrums in Göttingen

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Von: Per Schröter

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Mitmachaktion: BEZ-Mitarbeiter Christoph Weitemeier (in Orange) topft mit einem Kind eine kleine Pflanze ein.
Mitmachaktion: Bei BEZ-Mitarbeiter Christoph Weitemeier (in Orange) konnten Kinder mit vor Ort hergestellter Blumenerde selbst eine kleine Pflanze eintopfen. © Per Schröter

Großer Andrang beim ersten Tag der offenen Tür der Göttinger Entsorgungsbetriebe auf ihrem Gelände am Königsbühl, auf dem das Bioenergiezentrum steht.

Göttingen – Besucherandrang am Samstag auf dem Gelände des Göttinger Bioenergiezentrums: Dort gab es erstmals einen Tag der offenen Tür. Hunderte Menschen kamen auf das, zwischen Göttingen und Bovenden nahe des Leineradweges gelegene, Gelände am Königsbühl, um einen Blick hinter die Kulissen des Bioenergiezentrums (BEZ) der Göttinger Entsorgungsbetriebe zu werfen.

Das war nach einem verheerenden Brand im August 2016 wiederaufgebaut und ab November 2020 sukzessive in Betrieb genommen worden. „Wegen der Corona-Pandemie hatten wir erst jetzt die Möglichkeit, die Anlage auch einmal der Öffentlichkeit zu präsentieren“, sagte Maja Heindorf von den Entsorgungsbetrieben.

Göttinger Entsorgungsbetriebe veranstalteten erstmal einen Tag der offenen Tür im Bioenergiezentrum

Neben Vorträgen zum Wiederaufbau des BEZ, Aktionen für Kinder, Fahrzeugvorführungen, Rundfahrten im Müllwagen, musikalischer Unterhaltung und diversen Leckereien stießen vor allem die Betriebsführungen bei den Besuchern auf Interesse. Beim Rundgang über das weitläufige Gelände und durch die Hallen gaben die Mitarbeiter dabei einen Einblick in die Verarbeitung der angelieferten Bio- und Grünabfälle – täglich fallen im Schnitt rund 50.000 Kilogramm an.

Betriebsführungen. Dabei gab Mirko Blume Einblick in die Abläufe in der Bioenergiezentrale.
Betriebsführungen. Dabei gab Mirko Blume Einblick in die Abläufe in der Bioenergiezentrale. © Per Schröter

„Die Abfälle werden zerkleinert, von Metall und Plastik getrennt und in Batch-Fermentern zur Biogaserzeugung behandelt“, berichtete Mirko Blume. Im Anschluss werde aus dem Gärrest in Rottetunneln Kompost hergestellt. „Aus dem Biogas wird über ein Blockheizkraftwerk Wärme und Strom für die Eigennutzung erzeugt“, so Blume.

Überschüssiger Strom werde ins öffentliche Netz eingespeist, die Wärme zum Beheizen der Anlage und der Gebäude genutzt. Das überschüssige Biogas werde über eine Mikrogasleitung zum nahen Klärwerk gefördert und dort mit dem Klärgas zur Energieerzeugung verwendet.

Tag der offenen Tür im Göttinger Bioenergiezentrum: Das passiert mit dem Biomüll nach der Entsorgung

„Es ist sehr spannend, einmal mit eigenen Augen zu sehen, was mit unserem Biomüll passiert“, meinte Leo Schubert, der das schöne Wetter genutzt hatte, um mit seinen beiden Kindern eine Radtour zum BEZ zu machen. „Gleichermaßen ist es aber auch erschreckend zu hören und zu sehen, was die Menschen alles in die Biotonne werfen.“

Von Plastiktüten über Metallteile bis zu Backsteinen und großen Kunststoffteilen sei da alles dabei. „Dass die Maschinen, die das voneinander trennen müssen, damit dann oft Probleme haben, immer wieder kaputt gehen und repariert werden müssen, ist nicht weiter verwunderlich“, konnte er den Ärger der BEZ-Mitarbeiter über die Sorglosigkeit vieler Menschen bei der Mülltrennung nur allzu gut verstehen.

Den Tag der offenen Tür nannte Schubert „eine runde Sache“, da dabei sowohl Erwachsene als auch Kinder voll auf ihre Kosten gekommen seien. „Hoffentlich wird diese Veranstaltung irgendwann wiederholt, damit sich noch mehr Menschen über das informieren können, was hier passiert“, machte Schubert deutlich. (Per Schröter)

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